Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist heute 14 Tage alt und ich stille sie viel und gerne. Ich habe mein 1. Kind bereits 11 Monate gestillt, aber dennoch habe ich ein paar Fragen. 1. Ich trinke gerne entkoffeinierter Kaffee (bin von normalen Kaffee jetzt auf diesen umgestiegen). Schadet dieser Kaffee meiner Kleinen? Ist da wirklich kein Koffein drin? 2. Meine Kleine trinkt wenn ich sie stille immer wieder ein paar Minuten an der Brust. D. h. an der ersten Brust trinkt sie zügig, dann lasse ich sie aufstoßen, dann trinkt sie ruhig weiter und zwischen der 1. Brust und der 2. Brust wickel ich sie (weil sie da meistens einschläft). Dann bekommt sie zu 99% einen Schluckauf, ich lege sie aber an die 2. Brust und der Schluckauf geht weg. Dann trinkt sie noch ne Weile und auf einmal weint sie und streckt den Kopf in die andere Richtung (mit offenen Mund). Sie will absolut dann nicht an die eine Brust. Lege ich sie dann wieder an die erste Brust saugt sie gierig weiter. Kann es sein, dass sie einfach nur aus einer Brust pro Mahlzeit trinken möchte? Einmal verweigert sie die Linke und einmal die Rechte Brust. Das ist wirklich komisch. Dann kann sie auch richtig schreien und gibt sich erst zufrieden, wenn ich ihrem Willen nachgebe. Gruß Claudia
Liebe Claudia, gegen ein, zwei Tassen coffeinfreien Kaffee in der Stillzeit ist sicherlich nichts einzuwenden, lass ihn dir also ruhig schmecken :-). Es kann gut sein, dass deine kleine Tochter eine kleine Pause braucht und nur eine Brust pro Mahlzeit schafft. Es kann aber auch sein, dass Du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem die kleine Maus (noch) nicht zurecht kommt. Beobachte einmal ganz genau, wie die Stillmahlzeit abläuft: Verschluckt sich das Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus der Brust fließt? Fließt dem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Probiere dir Tipps einmal aus und schreibe mir bitte noch einmal, ob es so besser klappt. LLLiebe Grüße und eine gute Nacht! Biggi
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