Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mehrere Fragen

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Frage: mehrere Fragen

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Hallo Biggi, wahrscheinlich wird das jetzt etwas länger, aber ich brauche mal Deinen Rat bei mehreren Fragen: 1. Meine beiden Kinder haben eigentlich immer nur eine Brust pro Mahlzeit genommen und da auch immer sehr schnell (5-10 Minuten) getrunken und waren fertig. Jetzt habe ich in dem Stillbuch von Hannah Lothrop gelesen, daß das nicht gut ist, weil sie dann immer nur die dünne Milch bekommen. Stimmt das und wie mache ich es richtig, wenn sie eigentlich nicht mehr trinken wollen? Fabian will nur manchmal beide Seiten trinken ... Laut meiner Hebamme habe (hatte ich zumindest, als sie noch zur Nachsorge zu mir kam) ich viel und fettreiche Milch. Meine Tochter (jetzt 2 Jahre) hat damals immer nur wenig zugenommen (ca. 150 g pro Woche), aber sie ist auch heute - trotz Beikost ab 4,5 Monate (Rat vom KiA) - sehr zierlich (10,5 kg bei 86 cm), obwohl sie bei der Geburt auch kein Winzling war (54 cm, 3.960 g). Fabian dagegen nimmt ordentlich zu. Er hatte bei der Geburt 56 cm und 4.770 g und mit 14 Wochen (letzten Donnerstag) war er 68 cm und 8.230 g. 2. Bei meiner Tochter habe ich damals 6 Wochen nach der Geburt - trotzdem ich voll gestillt habe - meine Periode wieder bekommen. Bei Fabian hatte ich bei der Nachsorge (7 Wochen n.d. Geburt) das Rezept für die "Cerazette" bekommen und sträubte mich noch etwas, diese einzunehmen, weil ich meine Periode noch nicht hatte. Das würde aber keine Rolle spielen und auch keine Blutungen auslösen (meinten Bekannte und meine FÄ). Am 2.2. (Fabian wurde am 15.11. geboren) habe ich dann doch mit der Pilleneinnahme begonnen und bekam prompt vom 11.-17.2. Blutungen (Zufall oder Pille?) und jetzt habe ich seit dem 24.2. schon wieder Blutungen. Jetzt habe ich gehört, daß das bei der "Cerazette" sehr oft der Fall ist. Gibt es denn noch eine andere Pille, die man beim Stillen nehmen darf? 3. Fabian ist eigentlich der totale Gegensatz zu unserer Tochter. Er war von Anfang an sehr ruhig, zufrieden und pflegeleicht. Er hatte schon eine Woche nach der Geburt einen Tag-Nacht-Rhythmus und kam nachts (zwar alle 2-3 Stunden) zum Stillen und schlief direkt weiter. Auch die Schreistunden, wo ich Alina abends stundenlang im Tuch getragen habe, hatte er bisher nicht. Mit 10 Wochen hat er nachts sogar schon lange ausgehalten und mit 12 Wochen sogar richtig durchgeschlafen (Alina bekam noch eine Nachtmahlzeit bis 16 Monate, bis sie endlich komplett durchschlief). Wenn Alina um 20.00 Uhr im Bett ist, dann wasche ich Fabian, mache Babymassage und danach wird er bettfertig gemacht und nochmal gestillt. Meistens schläft er dann so gegen 21.00/22.00 Uhr ein. Zuerst hielt er es nur bis 4.00/5.00 Uhr durch, später dann sogar bis 6.00/7.00 Uhr, manchmal sogar länger. Er trank dann und schlief nochmal weiter bis 9.00/10.00 Uhr (es hatte den Anschein, als brächte er einen Nachtschlaf von ca. 12 Stunden). Tagsüber trinkt er sehr unterschiedlich (eben nach Bedarf) und schlafen tut er verschieden lang, wobei er dazwischen immer Wachphasen von ca. 1,5-2 Stunden hat. Einen festen Rhythmus hat er da nicht. Neuerdings (ca. 1 Woche) wird er aber wieder gegen (alles ca.) 3.00 Uhr, 6.00 Uhr, 9.00 Uhr, ... wach zum Stillen. Überhaupt ist das Stillen etwas seltsam. Er sucht und macht dabei aber manchmal den Mund gar nicht oder nicht richtig auf. Hat er die Brustwarze endlich im Mund, dann hält er sie nicht richtig fest (er zappelt dann auch sehr) und verliert sie ständig (wird dann oft auch nörgelig). Nach ca. 30 Sek. setzt der Milchspendereflex ein und dann ist es entweder gut und er trinkt rhythmisch oder er will plötzlich gar nicht mehr trinken. Auch weint er in letzter Zeit oft, sabbert viel und kaut an seinen Händchen. Können die Zähne an dem Verhalten schuld sein? Zu mir meinte jetzt jemand, daß er vielleicht nicht satt wird, da er doch sehr groß und schwer wäre ... Ich würde aber gerne 6 Monate voll stillen und danach noch so lange, wie ER es möchte und möchte eigentlich keine Pulvermilch einführen. Eigentlich dachte ich immer, daß sich die Milch anpaßt ... oder kann es wirklich sein, daß er nicht satt wird? Ich mache auch nichts anders, wie sonst oder esse anders ... Kannst Du mir einen Rat geben? Heute wurde er auch um 6.00 Uhr unruhig und eigentlich trinkt er dann nur und schläft weiter ... heute wollte er partout nicht trinken, nörgelte aber und war wach ... etwas später ist er dann eingeschlafen (sonst schläft er immer bis mind. 8.30 Uhr, eher 9.00 Uhr oder länger). Dann würde ich gerne wissen, ob ich es in dem Alter wagen kann, ihm abgepumpte Muttermilch aus der Flasche zu geben (wegen Saugverwirrung)? Einen Schnuller nimmt er selten (leider nuckelt er nicht an einem Finger und immer Brust geht einfach nicht). Tur mir leid, wegen dem langen Text und freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße, Anja mit Alina (2 Jahre) & Fabian (14 Wochen) :-))).


Biggi Welter

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? Liebe Anja, so verlockend es auch ist, Geschwister zu vergleichen, so wenig sinnvoll ist es. Selbst eineiige Zwillinge verhalten sich unterschiedlich und sind individuelle Persönlichkeiten. Als Mutter tun wir gut daran, keine Vergleiche anzustellen. Solange ein Kind gut gedeiht (und auch 150 g pro Woche sind eine gute Gewichtszunahme) kann es dem Kind überlassen bleiben, wie oft und wie lange es an der Brust trinkt und auch, ob es immer nur an einer Seite pro Stillzeit trinkt oder an beiden. Ein Eingreifen ist lediglich bei einem schlecht gedeihenden Kind notwendig und davon kann bei Fabian keine Rede sein. Die Hintermilch beginnt ab dem Einsetzen des Milchspendereflexes zu fließen. Es ist ganz unterschiedlich, wie lange es dauert, bis dieser Reflex einsetzt und Minutenangaben können allenfalls Anhaltspunkte sein. Es gibt auch keine Frauen mit fetthaltigerer Milch. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Wie schnell die Fruchtbarkeit einer Frau wieder zurückkehrt und die Periode wieder einsetzt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung und einen Eisprung haben, andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation. Beides ist normal. Bei der Einnahme des von dir genannten Präparates gibt es häufiger Blutungsunregelmäßigkeiten, sprich am besten mit deinem Arzt, wie lange es dauert, bis sich das einpendelt oder welche andere Antibabypille Du nehmen kannst, es gibt verschiedene Präparate, die in der Stillzeit möglich sind. Es ist vollkommen normal, dass sich der Rhythmus eines Babys immer wieder ändert und das vermehrte Aufwachen und auch die Quengeligkeit sind keine sicheren Anzeichen dafür, dass die Milchmenge nicht ausreichen würde. Auch sind Größe und Gewicht kein Maßstab dafür, dass ein Kind „mehr als Muttermilch braucht". Es kann sein, dass Fabian zahnt, es kann auch sein, dass er gerade einen Wachstums- oder Entwicklungsschub hat, es kann aber auch ganz eine andere Ursache geben. Solange er jedoch die Kriterien für ein gut gedeihendes Kind erfüllt, liegt es sicher nicht daran, dass er nicht satt wird. Eine Saugverwirrung ist nie absolut auszuschließen, das Risiko wird lediglich mit zunehmendem Alter geringer. Mit drei Monaten ist es nicht mehr sehr hoch, wenn Du jedoch auf Nummer sicher gehen willst, dann verwende eine alternative Fütterungsmethode, wie zum Beispiel den Becher. LLLiebe Grüße Biggi


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