Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist 5 Wochen alt und kam 5 Wochen zu früh per Kaiserschnitt zur Welt. Er wog 2100 gr. und war 45 cm groß. Er mußte 2 Tage von mir getrennt auf einer Kinerintensivstation zur Beobachtung bleiben, es ist aber so weit alles o.k. gewesen. Nun ist es so, daß mein Sohn nicht an der Brust trinken wollte oder konnte, so daß man mir im Krankenhaus gezeigt hat, wie das Finger-Feeding funktioniert. Damit hat es auch gut geklappt, er wurde gut satt und hat fleißig zugenommen. Mit Hilfe einer Hebamme habe ich nach einigen Tagen zu Hause immer wieder angelegt, was nach und nach immer besser geklappt hat. Er hat ein paar Minuten an einer Brust gesaugt und ist dann eingeschlafen, ich habe ihn dann gewickelt und an der anderen Seite angelegt, hier hat er aber dann nur genuckelt. Nach ein paar Minuten habe ich ihn dann ins Bett gelegt. Er wurde dann aber wieder sofort hellwach und hat geschrien, dann habe ich ihm noch etwas abgepumpte Milch gegeben und dann hat er erst geschlafen. Seit ca. 10 Tagen gebe ich ihm nichts mehr mit dem Finger-Feeder sondern nur noch die Brust, auch wenn er nach dem Stillen, was übrigens 60 bis 90 Minuten dauert, immer noch hellwach ist und schreit und mit den Armen rudert, wenn ich ihn ins Bett lege. Sobald ich ihn hochnehme, ist er ruhig, aber an der Brust trinkt er dann nicht mehr. Also kann er doch eigentlich keinen Hunger mehr haben, oder doch? Ist er vielleicht immer noch zu schwach, um sich richtig satt zu trinken? Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe!!
? Liebe Claudia, der Wechsel von der Fingerfütterung zur Brust sollte im Idealfall immer von einer Stillberaterin begleitet werden und auch Ihnen würde ich wärmstens empfehlen, sich baldmöglichst an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die Ihnen mit Rat und Tat persönlich zur Seite stehen kann und vor allem SEHEN kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Unruhe und Zappeln mit Armen und Beinen sind ebenso wenig sichere Anzeichen dafür, dass ein Kind noch hungrig ist, wie schlafen ein sicheres Anzeichen dafür wäre, dass das Kind sicher satt ist. Um festzustellen, ob Ihr Kind genügend Muttermilch an der Brust trinkt, sollten Sie es in Hinblick auf die folgenden Kriterien anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Falls nicht, sollten Sie sich in jedem Fall an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Ihnen helfen kann, dass Ihr Sohn so an der Brust trinken lernt, dass sich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann und Ihr Kind ausreichend Nahrung erhält. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
wenn das stillen so lange dauert läuft sicher die milch nicht richtig könnte das sein?vielleicht gibst du ab und zu tee
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Hallo! Das mit dem tee ist sicher nett gemeint, aber bitte vergiss es schnell wieder!! (Das weist du aber garantiert selber ;-)) Du machst das super und du hast eine tolle Klinik erwischt, die den Finger-Feeder einsetzen, anstatt sofort die Nuckelflasche!! Das Stillen hat bei mir anfangs auch so lange gedauert, Emily wollte auch Ewigkeiten nuckeln, aber das wurde immer besser, inzwischen dauert eine Mahlzeit keine 5 Minuten mehr :-( - vorbei ist es mit der Ruhe.... Vielleicht ist dein Baby satt - will aber einfach nicht alleine herumliegen? Stell ich mir auch ziemlich langweilig vor, meine Kleine wollte eigendlich auch den ganzen Tag herum geschleppt werden, ich hätte wahrscheinlich Arme bis zum Boden ;-) hätte ich mein Tragetuch nicht!! Darin war sie eigendlich immer zufrieden, hat geschlafen oder herum geguckt. Vielleicht ist das was für euch? LG Jenny mit Emily
Mitglied inaktiv
was spricht denn bitteschön dagegen ab und zu etwas tee zu geben im gegenteil dieser entbläht und entspannt doch.mußt ja nich nicht gleich ne ganze flasche geben
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Liebe Jenny, vielen Dank für Deinen Tip bezüglich des Tragetuchs. Ich habe mir sowieso schon überlegt, einen Tragesack von Glückskäfer zu kaufen, da ich im Ökotest gelesen habe, daß die am besten sein sollen, auch von der Beinstellung her. Die Idee mit dem Tee ist vielleicht auch nicht schlecht, aber das lass ich erst mal, weil ich ihm nicht die Flasche geben will. LG Claudia mit Yannick
Mitglied inaktiv
Nee, lass das mal mit dem Tee, da greifst Du mächtig in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein! Aber biggi wird Dir sicher mehr dazu sagen. Ich hatte auch einen Glückskäfer (habe ihn auch noch), fand ihn aber nur während der ersten 4 Wochen bequem. Nun ist Maike so schwer, und ohne mein Tuch wäre ich aufgeschmissen (wollte nie eines, wegen des Öko-Touch *g*). Es gibt nix bequemeres als die Wickelkreuztrage - udn wenn Du es mal raushast, ist es mindestens so einfach wie das Anlegen des Glückskäfers! Wenn Du das Tuch richtig bindest, gibt es für die Hüften auch nichts besseres (kann die Spreizhose ersetzen!). Mit dem Glückskäfer habe ich nach 10 Minuten Rücken- und Kopfschmerzen! Du kannst auch in vielen Läden ein Tuch leihen und mal ausprobieren - es lohnt sich! Viele Grüße von der still- und tragebegeisterten Traube Achja, zum eigentlichen Problem: Maike hatte am Anfang eine Trinkschwäche und auch sehr stark abgenommen. Mit Fingerfeeding haben wir sie aufgepäppelt. Als sie dann endlich an der Brust trank, hörte sie auch immer auf zu saugen. Wir haben sie dann "provoziert" - an den Füßen gekrault, am Rücken gerieben, unter das Kinn gelangt (ganz sanfter Druck reicht aus), udn dann trank sie doch wieder. Es wirkte, und nun kann ich sie nicht mehr bremsen - von 3600 g auf 8200 g in 19 Wochen - ordentlich, nicht wahr? Und alles nur durch Muttermilch! Meine Kusine musste von heute auf morgen wegen immer wiederkehrender Brustentzündungen abstillen, und sie hat ganz oft Teefläschchen gegeben :-( Paradox: Statt das als Mitursache zu sehen, ist sie froh, das Baby vorher schon an das Fläschchen gewöhnt zu haben... was soll man dazu dann noch sagen? Maike verweigert jedes Fläschchen (ich probiere es auch nicht mehr) - sollte ich wirklich von heute auf morgen abstillen müssen (da müsste schon was sehr schlimmes passieren...), kann sie ja noch löffeln oder mit dem Becher oder was weiß ich! Alles Gute! Puh, ganz schön lang geworden, aber ich kann mich einfach nicht kurz fassen!