Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Habe ein Problem mit unserem Kleinen (18 ½ Wochen). Ich stille ihn ungefähr alle 4 Stunden manchmal auch schon nach 2 1/2 oder 3, wenn er Hunger hat. Nach den ersten Wochen war ich manchmal völlig verzweifelt, aber dann hat sich alles super eingespielt und ich stille wirklich gerne! Seit 1 1/2 Wochen hat Merlin jetzt allerdings einen Tick, immer während des Stillens fängt er an zu meckern, macht sich ganz steif und geht ins Hohlkreuz. Das ist aber nicht immer am Anfang, sondern es passiert auch, wenn er schon ein paar Min. an einer Seite genüsslich getrunken hat. Wenn ich ihm dann den Nuckel gebe bin alles O.K., manchmal hört es aber auch auf, wenn ich einfach die Seite wechsle. Ich weiß wirklich nicht, was er in diesem Moment von mir will. Sind die Still-Abstände zu lang, dass er so einen Bärenhunger hat und die Milch einfach zu langsam kommt? Aber das Schreien kommt, auch wenn ich nach 2 1/2 Std. stille. Mag er meine Milch nicht mehr- reicht sie nicht mehr? Morgens trinkt er aber ohne Mucken, das Meckern fängt erst bei der 2. oder 3. Mahlzeit an. Seit 1 Woche hat Merlin jetzt auch noch einen sehr flüssigen Stuhl. Kann es auch daran liegen, dass die Verdauung etwas durcheinander ist? Eigentlich wollte ich in den nächsten Wochen mit Beikost (Karotten) anfangen, aber bei dem Stuhl traue ich mich nicht. Habe jetzt gehört, dass Bananen-Mus auch bei Durchfall gefüttert werden kann, da das die Verdauung etwas regelt. Er macht mich nämlich langsam wahnsinnig, denn je später es wird, desto mehr stellt er sich an. Ich bin langsam mit den Nerven zu Fuß. LG Tina
? Liebe Tina, es gibt verschiedene Erklärungsmöglichkeiten für das Verhalten deines Sohnes und aus der Ferne ist es nicht so ganz einfach, die genaue Ursache herauszufinden. Eine Möglichkeit besteht darin, dass die Milch nicht etwa zu langsam, sondern zu schnell fließt und dein Kind mit dem plötzlichen Milchansturm beim Einsetzen des Milchspendereflexes nicht zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (eine Windel zum Auffangen der Milch hinlegen und nicht vergessen den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt sich die Mutter dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter gestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Auch eine Saugverwirrung lässt sich nicht 100prozentig ausschließen. Flüssiger Stuhl muss nicht unbedingt krankhaft sein, der Stuhl eines Stillkindes ist immer eher flüssig als fest. Wenn der Stuhl jedoch auch deutlich grün ist und das Kind überhaupt einen unruhigen Eindruck macht, Bauchprobleme hat und nur zögernd zunimmt, dann kann dies ein Hinweis auf ein Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht sein. Zu diesem Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht (oder „Überversorgungs-Syndrom") kommt es manchmal, wenn das Baby zuviel von der wässrigen, laktosereichen Vormilch und nicht genügend von der fett- und kalorienreichen Hintermilch erhält. Zuviel Laktose regt den Verdauungstrakt des Babys dazu an, die Milch zu schnell weiter zu befördern und verursacht die wässrigen, grünen Stühle. Es ist dann wichtig, das Kind nicht zu schnell von einer Brust an die andere zu wechseln. Mit vier Monaten sind manche Babys auch so extrem ablenkbar, dass sie deshalb schlecht an der Brust trinken. Alles ist interessanter als das Stillen. Jedes Geräusch, jeder vorbeihuschende Schatten muss erforscht werden und nachts muss nachgeholt werden, was am Tag versäumt wurde. Versuch doch einmal, ob es euch besser geht beim Stillen, wenn Du dich mit deinem Kind zum Stillen in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. In jedem Fall ist es günstig, wenn Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wenden kannst, die sich anschauen kann, wie dein Kind trinkt und dir im direkten Kontakt dann gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Einführung von Beikost dürfte kaum eine Verbesserung bringen und vor allem ist dein Kind auch noch recht jung dafür. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Wahrscheinlich kommt die Milch zu schnell. Bei mir hilft es immer wenn ich mich weit nach hinten lehne so dass meine Tochter nach oben trinken muss :-)