Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Mastopathie

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Mastopathie

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Liebe Kristina, bei mir wurde vor einigen Jahren eine Mastopathie festgestellt, die mir jedoch bisher keine Probleme bereitet hat. Nun habe ich ein 7 Wochen altes Baby und teilweise enorme Schmerzen beim Stillen - der Spendereflex tut gemein weh, und ca. 10 min nach dem Stillen fangen die Brüste an, von innen zu brennen, etliche min lang (fängt dann evtl. die Neuproduktion an?). Meine Hebamme und der FA sind ratlos, das Baby ist richtig angelegt und trinkt gut, Brustwarzen sind nicht wund, Soor ist es angeblich nicht... Muß ich wirklich mit den Schmerzen leben? Ich halte viel vom Stillen, aber manchmal stelle ich es mir traumhaft vor, schmerzfrei ein Fläschchen zu füttern :-( Abpumpen hilft übrigens auch nicht... Viele Grüße, Mari


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Liebe Mari, Ich zitiere Dir zu dem Thema aus unserem "Handbuch für die Stillberatung", La Leche Liga, 2. Auflage 2002, von Nanci Moorbacher: “Verwachsungen oder vernarbtes Brustgewebe, durch einen vorangegangenen chirurgischen Eingriff entstanden, können Schmerzen verursachen, wenn sie während des Stillens gedehnt werden. Normalerweise tritt der Schmerz in einer Brust auf. Befinden sich die Narben an der Brustwarze oder dem Warzenhof, so schlagen Sie der Mutter vor, zwischen den Stillmahlzeiten Brustschilde zu tragen, um die Verwachsungen und Narben zu lockern und zu dehnen. In den seltenen Fällen, in denen die Schmerzen so stark sind, dass die Mutter sie nicht ertragen kann, kann die Mutter auch nur an der nicht betroffenen Brust stillen. Die Milch auf der anderen Seite kann sie ausstreichen, so weit wie es nötig ist, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, und diese dann langsam vollständig abstillen." Liebe Grüße, Kristina


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Liebe Mari, bin gerade von einer lieben Kollegin darauf hingewiesen worden, dass meine Antwort nicht ganz Deiner Frage entspicht. Beim Durchsehen bemerke ich, dass ich den falschen Texteil einkopiert hatte, bitte entschuldige, also jetzt noch mal, wieder aus dem "Handbuch für die Stillberatung": "Ein starker Milchspendereflex kann zu Schmerzen während des Stillens führen, und zwar in der Brust, an der das Baby trinkt. Besonders Frauen mit einer überreichen Milchbildung können davon betroffen sein. Ein starker Milchspendereflex kann Schmerzen durch die Dehnung der Milchgänge, während die Milch hindurchfließt, verursachen. Manchmal kann der Schmerz dadurch verringert werden, dass bei jeder Stillmahlzeit nur eine Brust angeboten wird und/oder zur Verhinderung einer Brustdrüsenschwellung häufiger gestillt wird. Diese Art des Brustschmerzes verschwindet normalerweise spontan während des ersten Monats." Solltest Du nicht das Gefühl haben, dass Du einen besonders starken Milchspendereflex hast, könnten die Schmerzen auch von einem verzögerten oder behinderten MSR herrühren: "Ein verzögerter oder behinderter Milchspendereflex wird meist als Schmerz während des Stillens in einer oder beiden Brüsten empfunden. Er kann durch eine Brustdrüsenschwellung während der ersten Tage oder Wochen oder durch Überbelastung während einer emotional schwierigen Zeit hervorgerufen werden. Neben extremer Überbelastung können die folgenden Faktoren den Milchspendereflex der Mutter beeinflussen: wunde Brustwarzen (dadurch kann sich die Mutter verspannen, wenn sie das Baby an die Brust nimmt), zu viel Koffein, Rauchen und bestimmte Medikamente". Dann gäbe es noch eine dritte Ursache für die Schmerzen: "Das plötzliche Füllen der Milchgänge kann einen starken, von manchen Frauen als stechend beschriebenen Schmerz tief in der Brust verursachen, der meist zwischen den Mahlzeiten, häufig kurz nach dem Stillen, auftritt. Dieser Schmerz kann während der ersten Wochen periodisch auftreten und verschwindet üblicherweise, sobald sich das Stillen eingespielt hat." Gegen die Schmerzen kann es hilfreich sein, Entspannungstechniken, wie wir sie etwa in den Geburtsvorbereitungskursen lernen, anzuwenden. Wichtig wäre noch zu wissen, ob Du Hohl- oder Schlupfwarzen hast. Seit wann sind Deine Brustwarzen wund? Hat Ihr Baby vielleicht ein verkürztes Zungenbändchen? Können Sie erkennen, ob beim Stillen die Zunge Ihres Babys unter Ihrer Brust und über der Zahnleiste seines Unterkiefers liegt (wenn Sie während des Stillens seine Unterlippe leicht nach unten schieben, sollte das sichtbar sein). Herzlichen Gruß - cordialmente, Kristina Heindel


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