Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mal eine frage

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: mal eine frage

Mitglied inaktiv

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hallo, unszwar möchte ich gerne wissen wie das ist wenn man schon zwei breie zufüttert wie hoch dann die wahrscheinlichkeit ist das man bald wieder eine mens bekommt ??? ich stille zwischen 6 und 8 mal pro tag und gebe mittags und abends brei und tee....ich frage da wir kiwu haben und die ovus immer noch negattiv sind ....lg casio


Biggi Welter

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Liebe casio, wie schnell die Fruchtbarkeit einer Frau wieder zurückkehrt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung und einen Eisprung haben, andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation. Beides ist normal. Frauen, die vor der Schwangerschaft einen unregelmäßigen Zyklus hatten, behalten dies auch nach der Schwangerschaft meist bei. auch gelegentliches Stillen kann Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Eine Prozentangabe für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Schwangerschaft kann ich dir jedoch nicht geben. Zitat aus "The Breastfeeding Answer Book" Mohrbacher, Stock, revised edition 1997: "Selbst wenn es zu einem Eisprung kommt, bevor die erste Menstruation bei der stillenden Frau einsetzt, verursachen die Stillhormone in vielen Fällen fehlerhafte Eireifungs und Lutealphasen. Das bedeutet, dass die Hormonspiegel in der zweiten Hälfte des Zyklus zu niedrig sind, um eine Schwangerschaft zu erhalten (Campbell und Gray, 1993; Diaz, 1992; Lewis, 1991). In einigen Fällen kann es dazu während mehr als einem Zyklus kommen, was die natürliche Periode der Unfruchtbarkeit der Frau weiter verlängert. ... In einigen Fällen reicht selbst seltenes Stillen aus, um eine Schwangerschaft zu verhindern, wenn die Frau zuvor intensiver gestillt hat (Gray, 1990). Bei einem derartigen Fall berichtete die Frau, dass ihre Periode 18 Monate postpartum wieder eingesetzt habe. Ihr Sohn wurde noch ein weiteres Jahr lang gestillt, und obwohl es Anzeichen dafür gab, dass sie einen Eisprung hatte, konnte sie nicht schwanger werden. Sie wandte sich an einen Spezialisten für Fruchtbarkeitsmedizin, der auf Untersuchungen hinwies, die darauf hindeuten, dass manche stillenden Frauen trotz Eisprungs aufgrund subtiler Hormonveränderungen durch das Stillen noch für einige Zeit unfruchtbar bleiben. Sie wurde innerhalb weniger Wochen schwanger, nachdem sie ihren Sohn vollständig abgestillt hatte (Gotsch, 1991)." Aber das ist im Einzelfall nicht vorherzusagen und es gibt unzählige Frauen, die während der Stillzeit sofort bei ersten Versuch wieder schwanger wurden (oder auch ungewollt schwanger wurden). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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aber eines ist dann trotzdem komisch warum sagt man dann das man trotz stillen schwanger werden kann, wenn man doch unfruchtbar durch das stillen ist ??? ich hatte bisher einmal meine mans das war im januar und seit dem nicht mehr...mein zyklus war auch regelmäßig vor der schwangerschaft....und körperfett ist nicht so viel da ich sehr schlank bin...naja gut ich werde es wohl auf mich zukommen lassen müssen... lg casio


Biggi Welter

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Liebe casio, das Stillen KANN , muss aber die Fruchtbarkeit nicht beeinflussen! Es ist von Frau zu Frau unterschiedlich, wie schnell die Fruchtbarkeit wieder zurückkehrt und selbst bei der gleichen Frau kann es nach jeder Schwangerschaft anders verlaufen. Bei vielen Frauen setzt die Menstruation innerhalb von etwa zwei Monaten nach dem Abstillen wieder ein. Es gibt auch Frauen, deren Menstruationszyklus bereits während der Stillzeit wieder beginnt (in manchen Fällen sogar bereits zwei bis drei Monate nach der Geburt). Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Stillen empfängnisverhütend wirkt oder nicht. Die Antwort auf diese Frage lautet: ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Tatsächlich werden wahrscheinlich weltweit viel mehr Schwangerschaften durch Stillen verhindert als gemein hin angenommen und in vielen Ländern hat das Stillen einen größeren Einfluss auf die Geburtenrate als alle anderen empfängnisverhütenden Methoden zusammen. Es gibt Schätzungen, dass die Geburtenrate weltweit um 20 bis 30 Prozent ansteigen würde, wenn plötzlich keine Frau mehr stillen würde (Labbok, 1995). Es steht fest, dass Stillen sich auf die Empfängnisbereitschaft der Frau auswirkt und das Wiedereinsetzen der Fruchtbarkeit hinauszögert. Im Laufe der letzten Jahre haben sich Wissenschaftler ausgiebig mit dem Zusammenhang der Unterdrückung der Fruchtbarkeit und dem Stillen beschäftigt und es wurde nachgewiesen, dass der Schlüssel für das durch das Stillen verzögerte Wiedereinsetzen der Menstruation und der Fruchtbarkeit häufiges Stillen rund um die Uhr ist. Die in diesen Studien entdeckten Erkenntnisse führten zur Entwicklung der Laktations Amenorrhöe Methode (LAM). Diese Methode zur Empfängnisverhütung wurde am Institut für Reproduktive Gesundheit an der Universität von Georgetown (1994) entwickelt. Dass LAM einen 98prozentigen Schutz vor Schwangerschaft während der ersten sechs Monate nach der Geburt bietet, wurde seither ausgiebig getestet, und die Wirksamkeit dieser Methode hat sich weltweit bestätigt. Gemäß den Richtlinien zur LAM hat eine Mutter eine Chance von weniger als zwei Prozent, schwanger zu werden, wenn: o ihre Monatsblutung noch nicht wieder eingesetzt hat (keine vaginalen Blutungen nach dem 56. Tag nach der Geburt) UND o sie weder regelmäßig zufüttert noch einen längeren Zeitabstand als vier Stunden während des Tages und sechs Stunden während der Nacht zwischen zwei Stillmahlzeiten einhält UND o ihr Baby jünger als sechs Monate ist. Du musst jedoch wissen, dass Du ein erhöhtes Risiko für eine ungeplante Schwangerschaft hast, wenn EINER dieser Punkte nicht mehr erfüllt ist. So bedeutet zum Beispiel eine für die Mutter angenehme längere Schlafphase in der Nacht, dass der Abstand zwischen zwei Stillmahlzeiten zu lang werden kann, das heißt, das Kind saugt nicht mehr häufig genug an der Brust und damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Eisprung. LLLiebe Grüße Biggi


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