Dudesers
Hallo, ich bzw wir haben eine längere Leidensgeschichte was das stillen und Gewichtszunahme angeht. Die Kurzfassung: Baby hat nicht genug getrunken und nicht genug zugenommen. Wir mussten also trotz genug Milchmenge eigentlich von Anfang an die Flasche geben - das stillen hatte sich damit leider sehr schnell erledigt und alle Versuche sie wieder an die Brust zu gewöhnen scheiterten. Unter anderem daran auch dass mir die nötige konsequenz fehlte, da sie nach wie vor nicht genug trank und ich um jeden Milliliter froh war der drin war. Nun, wie von Zauberhand trinkt sie auf einmal so viel wie sie soll und ich Frage mich ob noch die Chance besteht sie zurück an die Brust zu kriegen. Sie hat ja sehr wenig Erfahrung da sie nur 2 Wochen lang die Brust genommen hat aber auch da unregelmäßig und immer weniger und sie inzwischen schon 4 Monate ist. Sollte oder kann ich noch Mal einen Versuch wagen? Ist es vergebene liebesmüh nach all der Zeit? Ich wollte unbedingt stillen und bin immer noch traurig dass es nicht geklappt hat auch wenn ich mich mit dem pumpen arrangiert habe. Nun muss ich aber auch gestehen dass die Milchmenge doch langsam knapp wird, da sie ja jetzt deutlich mehr trinkt...
Liebe Dudesers, theoretisch kannst Du wieder stillen, bei einer Relaktation wird versucht, die Milchbildung wieder anzuregen - durch vermehrtes Saugen des Babys oder einer guten Pumpe. Allerdings bedeutet das wirklich viel Arbeit und Durchhaltevermögen. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Lieben Gruß, solltest du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. Biggi
Dudesers
Danke für deine Antwort. Wie gesagt pumpe ich noch und mein Baby kriegt ausschließlich abgepumpte muttermilch. Es geht mir eher darum ob sie noch lernen kann an der Brust zu trinken und falls ja, wie ich am besten vorgehen kann, da sie ja keine Ahnung hat wie man aus der Brust trinkt und sie zB auch ausschließlich lansinoh akzeptiert. Sie akzeptiert nur lansinoh flaschen und kleiner Finger - Schnuller oder andere Flaschenaufsätze führen nur zu deutlichem Widerwillen. Anlegen mit Stillhütchen habe ich versucht, führt aber ebenso zu schreien.
Liebe Dudesers, nimmt dein Baby die Brust denn noch an? Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Du solltest deshalb wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört. Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Lieben Gruß Biggi
Dudesers
Vielen Dank für deine Antwort. Im Moment nimmt sie die Brust nicht an. Ich weiss dass die Technik an der Flasche ganz anders ist. Deswegen die Frage ob es überhaupt noch Sinn macht es jetzt zu versuchen, also ob sie es nach 4 Monaten überhaupt noch lernen kann an der Brust zu trinken. Brusternährungset habe ich Zuhause, da ich bereits mehrfach versucht habe sie wieder an die Brust zu gewöhnen, es aber nie geklappt hat. Ich werde es wohl einfach lassen.