Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Langzeitflaschegeben?!?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Langzeitflaschegeben?!?

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Liebe Biggi, Liebe Kristina, eigentlich bin ich hier falsch, denn ich konnte nicht stillen. Karim nahm in den ersten 10 Tagen nur ab, obwohl er ohnehin nichts nachzusetzen hatte. Nie war etwas in der Windel, noch nicht einmal Pipi. Dann entschied meine Hebamme, dass ich zufüttern muss, was ich schweren Herzens tat. Mit Karim ging es fortan bergauf. Der Test mit der Milchpumpe brachte es heraus: es kam nichts heraus. Vier weitere Wochen habe ich den Jungen weiter angelegt, was er verständlicherweise bald verweigert hat. Und gepumpt wie verrückt - vergebens. Auch der giftige Kommentar meiner älteren Schwester: "so'n Quatsch, jede Frau kann stillen" hat mir leider nicht weitergeholfen. Ich war unendlich traurig, war ich doch eine glühende Verfechterin des Stillens. Dann riet mir meine jüngere Schwester, die ihre Zwillinge 2 1/2 Jahre gestillt hatte, die Sache doch endlich zu vergessen und die Dinge lieber so anzunehmen, wie sie sind. Stress hatte ich auch ohnehin schon genug, Karim war ein Schreibaby der harten Sorte. Lange habe ich mich gefragt, ob es doch einen Weg gegeben hätte, aber das ist jetzt müßig. Ich bin jetzt 41 und werde wohl kein weiteres Kind mehr bekommen, aber ich würde das Stillen dennoch wieder probieren, mit weniger hohen Erwartungen. Karim ist nun 26 Monate alt und super entwickelt, Fein- und Grobmotorik 1a und spricht in ganzen Sätzen in drei Sprachen. Aber er nimmt immer noch gern 2 oder 3 Fläschchen am Tag. Stark verdünnte Säuglingsmilch, auch nicht so viel. Es geht schon lange nicht mehr um Nahrungsaufnahme, nur habe ich das Flaschegeben immer sehr gemütlich gestaltet, bis jetzt "gebe" ich sie ihm und wir kuscheln dabei und danach. Ich wollte eben einen möglichst guten Ausgleich für das fehlende Stillen schaffen. Und darauf möchte er bis jetzt eben noch nicht verzichten. Haltet ihr das irgendwie für Bedenklich? Danke im Voraus für eure Antwort. LG, Moni


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Liebe Moni, könnte ich es, würde ich die Zeit zurückdrehen, dir die beste Unterstützung an die Hand geben und dir noch einmal die Chance, erfolgreich zu stillen, schenken. Ich kann spüren, wie sehr du dir gewünscht hast, dass es doch klappt, und ich weiß selbst auch wie es sich anfühlt, wenn man weiss: Dies war mein letztes Kind. Tatsächlich macht es eine Frau nicht zur besseren Mutter, wenn sie ihr Baby stillt. Und du bist ganz sicher die allerbeste Mami, die dein kleiner Karim sich nur wünschen kann, darum solltest du wirklich versuchen, dein Herz leicht zu machen und das Stillen vielleicht sogar symbolisch zu verabschieden. Dazu kannst du zum Beispiel aufschreiben, was dir das Stillen bedeutet hat, und wie es dir weh getan hat, dass es nicht geklappt hat. Dann gehst du ins Freie und verbrennst diesen "Brief", während du die Erfahrung annimmst, wie sie ist. Was nun die Flasche betrifft, so bin ich tatsächlich keine Expertin. Es gibt sicher Menschen, die sagen: Schnellstmöglichst weg mit der Flasche. Ich denke, es schadet nicht, solange er nicht stundenlang daran nuckelt (und dies die Zähne gefährdet). Wenn ihr das so sehr genießt, dann gesteh es euch ruhig noch eine Weile zu. Karim wird so schnell größer und auch diese Zeit wird viel zu schnell vorbei sein. Ihr werdet sicher im Laufe der Zeit neue Möglichkeiten der innigen Zweisamkeit finden, die dann auch ohne Flasche auskommt. Übrigens glaube ich nicht, dass es besser ist, stark verdünnte Säuglingsmilch zu nehmen. Frag da vielleicht nochmal nach, doch meines Wissens nach sollte sie so angerührt werden, wie es auf der Packung steht... Lieben Gruß, Kristina


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