Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, meine süße Maus ist jetzt fast 6 Wochen alt und trinkt an die 7 Mahlzeiten am Tag. Ich bin immer noch etwas verunsichert wann sie wirklich Hunger hat. Ich lege sie immer an, wenn sie die Suchbewegung mit dem Saugreflex zeigt und ich Bauchschmerzen/Blähungen ausschließen kann. Sie trinkt allerdings häufig an einer Brust nur fünf Minuten, die oft recht zügig und gut. Dann beginnt jedoch das Spielchen, das mich immer etwas verunsichert. Sie hat noch Hunger, saugt auch an der Brust, zieht jedoch den Kopf nach hinten weg und fängt an zu zappeln. Irgendwann verliert sié dabei dann auch die Brustwarze, was für mich ein bischen schmerzhaft sein kann. Mir wurde gesagt 15 Minuten an einer Brust sollte schon getrunken werden, damit die Kleinen an die sättigende Milch kommen. Stimmt das oder kann sie mit 5-7 Minuten auch an diese Milch kommen? An der zweiten Brust geht das Spielchen ebenso. Oft habe ich das Gefühl, dass sie hinterher aber noch hungrig ist. Zugenommen hat sie aber gut. Das nächste ist, dass sie manchmal nach schon 1ner stunde wieder gestillt werden will. Mir wurde gesagt, man soll jerdoch zwei Stunden wegen der Verdauung wartn. stimmt das? Und von wann muss ich diese 2 stunden zählen - von Anfang bis Anfang der Stillmahlzeiten oder von Ende bis Anfang? Danke schon mal für die Antwort. Gruß ina
? Liebe Ina, jedes Kind hat sein eigenes Trinkverhalten und so lange ein Kind gut gedeiht können Sie es unbesorgt Ihrem Kind überlassen wie oft oder selten, kurz oder lang es an der Brust trinkt. Dabei gibt es auch keinen Grund, einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einzuhalten (s. angehängten Text). Der Abstand zwischen zwei Stillzeiten wird übrigens vom Beginn des letzten Stillens bis zum Beginn des nächsten Stillens gerechnet. Anhaltspunkte dafür, wann ein Kind das Bedürfnis nach der Brust hat, sind die Hungerzeichen. Weinen ist das letzte einer ganzen Reihe von Hungerzeichen und es sollte nicht so lange gewartet werden, bis das Baby weint. Sinnvoll ist es bereits auf die frühen Hungerzeichen zu reagieren, damit das Kind gar nicht erst so aufgewühlt ist. Hungerzeichen sind: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit Nach den ersten vier Wochen ist es kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Es beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Ein Kind darf aber durchaus auch zum Trost und zur Beruhigung an die Brust. Dem sogenannten non-nutritiven Saugen (nicht der Ernährung dienendes Saugen) kommt eine große Bedeutung zu. Die Frage ist nun, welche Ursache hat das Zappeln an der Brust. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten von denen eine lautet, dass die Kleine schlicht satt ist. Um das jedoch genauer abzuklären ist es sinnvoll, dass Sie sich einmal zu einer direkten und persönlichen Beratung an eine Stillberaterin vor Ort wenden. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für deine Antwort, die mir zumindestens in einem Punkt sehr geholfen hat: Ich stille die kleine nun wirklich nach Bedarf - ohne Blick auf die Uhr - und wir sind seither viel entspannter, wenns darum geht zu Erkennen ob die kleine Maus Hunger hat oder nicht. Leider geht das Zappeln an der Brust weiter. Ich habe es nur nicht früher geschafft auf deine mail zu reagieren. Wie bereits gesagt, trinkt sie an jeder Brust jeweils 3 bis 5 min gut bevor dann das Zappeln anfängt. Sobald sie die Brustwarze verliert schreit sie und zappelt noch mehr, daher ist sie sicher noch nicht satt. Heute nacht habe ich das Stillen wegen der Zappelei wirklich völlig entnervt aufgegeben und meine kleine angemotzt und zurück in die Wiege gelegt - wahrscheinlich noch etwas hungrig. Beim Abpumpen habe ich gemerkt, dass am Anfang viel Milch kommt und dann nur noch ein Strahl - aber es kommt noch was! Trotzdem habe ich beim entnervten Beenden der Stillmahlzeit immer das Gefühl sie ist nicht richtig satt geworden sondern fügt sich nach einigem Motzen nur dem Ende der Mahlzeit. Es wäre nett, wenn du mir eine Stillberaterin vor Ort (71672 Marbach)nennen könntest. Danke, Ina
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