Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Konnte nicht stillen! oder?sorry Lang!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Konnte nicht stillen! oder?sorry Lang!

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Hallo biggi, gerade habe ich mal die Rubrik stillen nach einem KS entdeckt und ich frage mich warum mir keiner diese stillposotionen erklärt gesagt hat! Schon im KH! Ich wollte dir nur kurz mal meine Geschichte erzählen und deine Meinung dazu hören! Denise (11 Monate) wurde 40+1 per Notkaiserschnitt geholt, der auch noch in einer Vollnarkose endete. Sie war 45 cm und 2900 g schwer. schon am flg. Tag versucht ichmit Hilfe der Schwestern anzulegen. Denise hat immer wieder die Brustwarze verloren und es war sehr schwer für uns. sie hat dann aber wieder stundenlang geschalfen. Irgenwie habe ich das immer im sitzen gemacht und könnte mich kaum bewegen! Es war immer dasslebe, Denise konnte die Warze nicht halten und es endete mit Brüllen und nix klappte. Sie bekam dann immer Primergen von Aptamil weil sie ja so dünn war. die schwestern meinten ich sollte halt abpumpen und das habe ich auch getan. Habe Denie aber auch 2 stündlich angelegt. Irgendwie kam nicht genug Milch! Zu Hause ging das dann eine Woche so. Ich atte Schmerzen beim Stillen die den gesamten rücken bis in die Füße liefen und denise hat es immer noch nicht geschafft die Warze zu halten. es war ein ständiges Heulen von uns Beiden. Ich habe sie, um die Milch anzuregen, sogar halbstüdlich angelegt aber irgenwie war sie ständig am brüllen und suchen. Es war wohl etwas Milch da. Mien Brüste waren warm/heiß und schwer und leifen ständig aus. an einem samstag dann, war sie geschlagene 3 stunden am stillen und irgenwie ging nix vorwärts. sie war immer am Suchen, verlor ständig die Warze und ich hattte auch aus dem KH schon Blasen an den Warzen. Jedenfalls konnte ich nicht mehrund sie war einfach nicht satt zu kriegen und mein Mann hat dan eine PRE aus der APO geholt und sie hat dann noch mal über 100 ml getrunken. dann war Ruhe und Denise zufrieden. War das der stress oder was meinst du? Habre ich mich zu blöd angestellt und zu früh aufgegeben? Jadenfalls hatt es mich noch Monate verfolgt, dass ich mein Kind schon nicht normal bekommen hab und dann auch noch nicht stillen konnte! Ich hoffe du sagst mir deine Meinung dazu. LG buchis


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Liebe Buchis, wahrscheinlich hättest Du genug Milch gehabt, aber dein Kind war saugverwirrt und KONNTE nicht richtig an der Brust trinken. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Du bist enttäuscht und trauerst um den Verlust einer schönen Stillbeziehung. Es hat trotz deines intensiven Bemühens nicht geklappt. Denk daran, dass alle deine Bemühungen viel mehr Anstrengung erfordert haben als eine eingespielte Stillbeziehung. Du hast damit sehr viel für dein Baby getan. Auch damit hast Du eine Bindung aufgebaut. Die biologische Möglichkeit, ein Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse zu groß sind. Mangelnder Rückhalt in der Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst und Sorge, zuwenig oder falsche Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Informationen zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination dieStillbemühungen der Mutter zunichte machen. Du erlebst jetzt Versagensgefühle, aber halte dir all die erschwerenden Faktoren deiner Situation vor Augen. Denke daran, dass das Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter Kind Bindung zu ermöglichen. Aber Nicht Stillen schließt diese Bindung nicht aus. Lass deine Gefühle der Trauer und Enttäuschung und vielleicht auch Wut ("warum gerade bei mir, alle anderen können es besser") zu, aber bleib nicht bei ihnen stehen. Du hast die Möglichkeit, deinem Kind auf andere Weise die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würde. Vielleicht besuchst Du beim nächsten Baby bereits in der Schwangerschaft eine La Leche Liga Stillgruppe, um dich mit Informationen zu versorgen und bei eventuell auftretenden Problemen eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand zu haben. Noch viel Freude und eine glückliche Zeit mit deiner Tochter. LLLiebe Grüße Biggi


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