Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn ist jetzt fast 6 Monate alt. Wir hatten mit dem stillen keinen guten start, er kam nach der Geburt auf Intensiv, wo er von den Schwestern die Flasche bekam. Hatte dann immer abgepumpt, allerdings bekam er auch noch künstliche Milch. Wieder zu Hause trank er relativ gut an der Brust, aber nie lange. Leider habe ich nicht auf mich vertraut und ihm dann die Flasche gegeben, statt länger anzulegen. Na ja, dann kam ich aus zeitgründen nicht mehr dazu regelmäßig abzupumpen, mit dem voraussehbaren Ergebnis das ich keine Milch mehr hatte. Das liegt jetzt ungefähr 4 Monate zurück und es belastet mich sehr das ich nicht stille, ich kann mir diesen Fehler einfach nicht verzeihen, dazu kommt noch das mir mein Sohn so leid tut. Wenn ich irgendwo eine Frau sehe die Kind stillt, breche ich fast immer in Tränen aus, auch jetzt bin kurz davor. Schlimm ist es auch wenn ich gefragt werde ob ich noch stille und ich mit "nein" antworten muß. Dabei habe ich es ja selbst zu verschulden. Eine konkrete Frage habe ich eigentlich nicht aber ich mußte es einfach mal loswerden... Lieben Gruß, Jasmin.
Liebe Jasmin, du bist enttäuscht und trauerst um den Verlust einer schönen Stillbeziehung. Es hat trotz deines intensiven Bemühens nicht geklappt. Denk daran, dass alle deine Bemühungen viel mehr Anstrengung erfordert haben als eine eingespielte Stillbeziehung. Du hast damit sehr viel für dein Baby getan. Auch damit hast Du eine Bindung aufgebaut. Die biologische Möglichkeit, ein Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse zu groß sind. Mangelnder Rückhalt in der Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst und Sorge, zuwenig oder falsche Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Informationen zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter zunichte machen. Du erlebst jetzt Versagensgefühle, aber halte dir all die erschwerenden Faktoren deiner Situation vor Augen. Denke daran, dass das Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung zu ermöglichen. Aber Nicht-Stillen schließt diese Bindung nicht aus. Lass deine Gefühle der Trauer und Enttäuschung und vielleicht auch Wut („warum gerade bei mir, alle anderen können es besser“) zu, aber bleib nicht bei ihnen stehen. Du hast die Möglichkeit, deinem Kind auf andere Weise die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würde. Vielleicht besuchst Du beim nächsten Baby bereits in der Schwangerschaft eine La Leche Liga-Stillgruppe, um dich mit Informationen zu versorgen und bei eventuell auftretenden Problemen eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand zu haben. Noch viel Freude und eine glückliche Zeit mit deinem Sohn. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hi, Jasmin, ich kann dir natuerlich nicht "helfen". Aber die Umstaende waren eben unguenstig fuer dich. Meine Guete, manchmal kann man es sich eben nicht aussuchen, und wenn dann die Beratung nicht gut genug ist, klappt´s halt nicht. Ich finde, du solltest dir keine (oder zumindest weniger) Vorwuerfe machen. Wenn du dem Kleinen viel Liebe und Koerperkontakt gibst, dann macht das bestimmt viel aus und er ist ein glueckliches Kind, das sich geliebt weiss! Dir alles Gute, harmony
Mitglied inaktiv
hallo jasmin, es macht mich immer so traurig wenn ich sowas lese. wie schade, daß du keine vernünftige unterstützung hattest. aber schau nicht zurück. das bringt dir nichts und deinem sohn auch nicht. stillen ist eine gute und schöne sache, keine frage. aber es ist längst nicht alles! dein sohn muß dir nicht leid tun. es gibt so viel was du ihm geben kannst. gib ihm deine ganze liebe, viel körperkontakt und geh auf seine bedürfnisse ein. knuddel ihn, nimm ihn ins tragetuch und vielleicht zu dir ins bett. dann hat er mehr als viele andere babys. versuch auch mit dir ins reine zu kommen. man kann die vergangenheit nicht ändern. aber man kann was draus lernen (falls es ein nächstes mal geben sollte) und man kann die zukunft gestalten. liebe grüße susanne
Mitglied inaktiv
liebe jasmin, es stimmt, was susanne sagt: die vergangenheit kannst du nicht aendern. aber du kannst akzeptieren lernen und auch, dir zu vergeben, obgleich von aussen betrachtet meines erachtens keine schuld vorliegt; aber du fuehlst dich schuldig - also bist auch du diejenige, die die vergebung lernen soll, darf und muss. zeit wird dir helfen, aber wollen musst du! vergiss nicht: jeder tropfen muttermilch zaehlt, und trotzdem: muttermilch ist nur eines von all den guten dingen, die wir unseren kindern geben koennen. was ich dir nur ans herz legen moechte: falle nicht in die gewohnheit, dem kinde aus schuldgefuehlen nachzugeben, wo disziplin notwendig ist. (das hoert sich schlechter an als gewollt). und dann lebe die liebe zu deinem kinde! diese liebe kann dir keiner nehmen, denn du bist die perfekte mutter fuer dein kind. da wir am anfang eines neuen jahres stehehn, wuensche ich dir, dass du entdeckst, welch wunderbare frau und mutter du bist und wuensche dir viele lachende momente mit deinem kind. christina
Mitglied inaktiv
Ich möchte mich ganz doll bei allen bedanken die mir so lieb geantwortet haben. Mir geht es jetzt auch schon ein bisschen besser. Vielen dank nochmal!!!! Gruß, Jasmin.
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