Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter ist 16 Monate alt. Inzwischen stillt sie sich irgendwie seltener. D.h., wenn ich nach hause komme, ist sie nicht mehr bei meinem Anblick ganz zerknittert und sucht an meinem Pulli rum, sondern spielt auch schon mal zu Ende, ehe sie auf meinen Schoß klettert. Aber einschlafen und aufwachen gehen nicht ohne Milch, wenn ich da bin (also 6-7 Mahlzeiten in 24 h). Bin mir jetzt sehr unsicher, weil ich einfach nicht weiß, was künftig zu erwarten ist. Wird das Trinken einfach weniger, oder kommen da auch mal andere Phasen, oder wie läuft das? Kenne leider keine Stillkinder in dem Alter. Und alle Seiten raten mir, mal wegzufahren. Nach 3 ½ Jahren stillen schwanger stillen bin ich auch tatsächlich etwas erschöpft (obwohl ich ja solche klugen Ratschläge zunächst ignoriere: statt dass mal tatsächliche Hilfe angeboten wird...). Aber wie wäre denn das, wenn man ein 20monatiges Stillkind zwei Tage mit Papa allein lässt (der betreut sie viel tagsüber und wenn ich nicht da bin macht sie nie das Ich-brauch-sofort-ne-Milch-Gesicht, legt sich auch allein hin zum schlafen, ist nach dem Aufwachen auch irgendwann wieder gut gelaunt etc.). Besteht die Gefahr, dass sich das Kind dann abstillt? Herzlichen Dank Kati
? Liebe Kati, niemand kann dir sagen, wie sich deine Tochter abstillen wird, ob allmählich und mit immer selteneren Stillzeiten oder plötzlich von einem Tag zum anderen. So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Abstillgeschichten. Auch dein Kind wird sich selbst abstillen, aber es ist nicht zu erwarten, dass er das jetzt mit 16 Monaten bereits tun wird. Nur sehr wenige Kinder stillen sich schon so früh ab. Wenn es dem Kind wirklich selbst überlassen wird, wie lange es an der Brust trinken darf, dann liegt der Zeitpunkt des selbstbestimmten Abstillen meist irgendwo zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag. Wohl jede Frau, die etwas länger stillt, kennt das Gefühl stillmüde zu sein. Bei manchen Frauen führt dies zum Abstillen, andere hingegen überwinden diese „Krise" und stillen dann noch lange mit erneuter Freude weiter. Was dich müde macht und auslaugt ist jedoch nicht das Stillen, sondern die Tatsache, dass Du Mutter sind. Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen. Es gibt kein Patentrezept in dieser Situation. Vielleicht ist für dich das vollständige Abstillen eine Lösung, vielleicht das punktuelle Abstillen und möglicherweise ist ein ganz anderer Weg, der keine Einschränkung des Stillens mit einschließt für dich das Richtige. Versuche einmal einen ruhigen Moment zu finden (vielleicht bei einem Spaziergang ohne Kind) und überlege dir, was DIR jetzt wichtig ist und was DEINER Meinung nach jetzt helfen würde, damit Du dich wohl fühlst. Deine Gefühle sind wichtig und deshalb musst Du zuerst einmal deine Gefühle sortieren. Als nächsten Schritt denkst du dann darüber nach, was Du ändern möchtest und wie Du dabei vorgehen willst. Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du abstillen willst, dann helfen dir möglicherweise die folgenden Tipps weiter: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Auch von der Curry-Methode halte ich nichts. Die immer wieder vorgeschlagene „Curry-Methode" (auch Senf-Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stell dir vor, dein Kind kommt vertrauensvoll zu dir, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Kannst Du dir den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo biggi so schön ist die antwort an kati hast du auch einen "schönen" rat für jem. wie mich. hatte schon öfter rat bei dir geholt wegen joy, meiner tochter. sie ist gerade 9 monate alt, wiegt 7,1 gr. (alles ok meint ärztin bez. gewicht) und ich habe das gefühl wenn ich nicht die brust anbieten / aufzwängen würde, würde sie sie nie vermissen... jetzt war wieder mal eine gute phase von 2 tagen, da zähne & schnupfen aber sonst.... ich würde so gerne noch richtig stillen leider wurde mit jeder eingeführten beikost das interesse geringer aufgrund des geringen gewichtes musste ich aber zufüttern sanne & joy
Die letzten 10 Beiträge
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?