Mitglied inaktiv
Hallo Biggi , ich habe eine kleine Raupe Nimmersatt daheim . Mein Sohn Colin ist jetzt 3 Monate alt. Er kam schon mit 4 Kilo auf die Welt , hat jetzt aber schon fast sieben . Dafür kommt er 1 1/2 bis 2 stündlich, am Tag und in der Nacht .... und ich bin fertig . Meist trinkt er nur so fünf bis zehn Minuten an einer Seite , danach wird an meiner Brust nur noch "gezupft" aber nicht mehr getrunken.Oft würde ich ihm am liebsten eine Flasche geben , aber mein Mann ist Allergiker und da sollte ich ja schon 6 Monate voll stillen . Was kann ich tun ? Außerdem bekomme jetzt ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Allergie, meine Augen sind rot ,trocken und jucken wie verrückt , und meine lippen reißen und an beiden Armen habe ich einen stark juckenden Ausschlag. Für eine hilfreiche Antwort bedanke ich mich schon im voraus. Liebe Grüße Heike und Colin
? Liebe Heike, auch wenn es manchmal verlockend scheint, die Flasche ist kein Allheilmittel und ich betreue gerade eine Mutter, die ihr Kind abgestillt hat, weil sie glaubte, dann ruhigere Tage und vor allem Nächte zu haben und jetzt macht sie im Zweistunden-Takt die Flasche… Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen oder ihr Baby beruhigen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass Ihr Kind an Ihre Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen zu können. Sie machen nichts falsch, wenn Sie Ihr Baby dann stillen, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt Ihrem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese `gewonneneA Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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