Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich hatte dich vor ca Woche um Hilfe gebeten, da Nico (fast 6 Monate) nicht mehr gern gestillt werden wollte wenn der Busen zuleer war. Ich habe dann 5 Tage auf biegen und brechen voll gestillt, er wurde aber einfach nicht mehr der immerelachende Sonnenschein, wie noch vor 1 Monat.Am Montag habe ich nach 1 Stunde schwersts Gebrüll aufgegeben und zugefüttert. Mit dem Ergebniss eines schon lange nicht mehr frielichen Babys.Leider hielt das nur 1 Tag an dann wurde er wieder etwas unruhiger. Durch Zufall sind wir in einem anderen Forum darüber gestolpert das er Sodbrennen haben könnte, er ist ein "Speikind" wie aus dem Bilderbuch, meine ersten beiden hatten auch immer etwas gespuckt, aber nicht so viel wie Nico. Er schreit schon Hunger spuckt aber immernoch.Um ihm keine Flasche zufüttern zumüssen habe ich angefangen 2 Breimahlzeiten zugeben (den Rest kann ich super stillen, da dann der Busen immer schön prall ist- dami sind wir beide glücklich) nun meine Frage: kann es sein das er wirklich Sodbrennen hat und wenn ja wie kann ich es ihm leichter machen (hochlagern hilft nicht), gibt es villeicht Nahrungsmittel die die Magensäure besser binden? Vielen Dank für deine Mühe. Dana
Liebe Dana, ich denke nicht, dass der Brei euch wirklich hilft, denn damit wird der kleine Magen und der Darm deines Kindes noch mehr belastet. Wenn dein Kind wieder richtig lernt, an der Brust zu trinken, wird durch das Saugen auch wieder mehr Milch gebildet, denn die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Dein Baby trinkt an der Brust nicht so schlecht, weil sie leer ist, sondern weil es nicht mehr korrekt saugt. Es wäre wirklich gut, wenn Du dich deshalb an eine Kollegin vor Ort wenden würdest, die dir zeigt, wie dein Baby wieder korrekt trinken kann. Es gibt Kinder die sehr viel Spucken (und es sieht oft auch richtiggehend bedrohlich aus, wie viel da hoch kommt, vor allem wenn das Kind in hohem Bogen spuckt), bei denen aber trotzdem keine Behandlung erforderlich ist, weil sie gut gedeihen. Wie sieht es denn mit Nicos Gewichtszunahme aus? Ich werde dir jetzt einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby aufführen: mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal). eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn diese Punkte alle erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass Nico trotz des Spuckens genügend Nahrung erhält und gedeiht und das Spucken zwar sehr unangenehm und lästig ist, jedoch noch nicht unmittelbar bedrohlich. Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird. Ich zitiere dir zum Thema „Andicken der Nahrung" aus dem „Breastfeeding AnswerBook" Ausgabe 1997: „Die Einführung von fester Kost, um die Nahrung „anzudicken" und so das Spucken zu verhüten, beeinträchtigt das Stillen bei einem Baby, das jünger als sechs Monate ist, da die Muttermilch im Speiseplan des Babys ersetzt wird und die Milchmenge der Mutter abnimmt. Eine zu frühe Einführung von fester Kost gefährdet das Baby auch deshalb, weil erbrochene, feste Nahrung, die das Körpergewebe reizt, möglicherweise in die kindlichen Lungen eingeatmet (aspiriert) wird." Haben Babys Spuckprobleme, wird nicht das Abstillen empfohlen, sondern sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Außerdem ist es auch hier ganz wichtig, auf absolut korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen zu achten, damit das Baby beim Trinken so wenig Luft wie möglich geschluckt wird. Sprich am besten auch mit deinem Kinderarzt über das Spucken. Alles Gute für dich und dein Baby. LLLiebe Grüße Biggi
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