Mitglied inaktiv
Hallo, Mein Sohn, 4 Monate, hat die letzten 4 Wochen nur ca. 300 gr. zugenommen. Er wird noch voll gestillt. Da er einen zufriedenen Eindruck macht, weiß ich nicht, ob ich zufüttern soll. Er ist sehr groß - dafür aber sehr leicht -. Müßte er nicht mehr zunehmen ? Ich denke, ein paar kcal mehr schaden ihm nicht. Wie gehe ich da am Besten vor. Stille ich dadurch automatisch ab, ich wollte eigentlich bis zum 6 Monat weiterstillen. Gruß Michaela
? Liebe Michaela, mit der einzelnen Angabe, dass ein Baby in den letzten vier Wochen nur ungefähr 300 g zugenommen hat, lässt sich keine Aussage treffen, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht. Sollte tatsächlich die Gewichtszunahme nicht ausreichend sein, so ist es jedoch nicht der erste Weg, dem Kind andere Nahrung zuzufüttern, sondern zunächst sollte das Stillmanagement überprüft werden und überlegt werden, ob das Kind durch häufigeres Anlegen, längeres Anlegen oder auch eine Verbesserung der Anlegetechnik oder des Saugverhaltens zu einer besseren Gewichtszunahme gebracht werden kann. Die frühzeitige Einführung von Beikost, ist für das Kind nicht von Vorteil. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Dazu kommt, dass zum Beispiel Karotten nur etwa ein Viertel der Kalorien von Muttermilch haben. Wird also Muttermilch durch Gemüse ersetzt, bekommt das Kind weniger Kalorien und nimmt noch weniger zu. Denken Sie auch daran, dass Babys niemals gleichmäßig, sondern in Schüben zunehmen und ein gelegentlicher, vorübergehender Gewichtstillstand ist keine Seltenheit. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Außerdem ist es sinnvoll, sich den Verlauf der Gewichtsentwicklung genau anzuschauen und zu sehen, ob das Kind seine Perzentile hält. Wenn Ihr Kind zum Beispiel auf der 3. Perzentile liegt und schon immer auf dieser Perzentile lag, dann dürfte es in Ordnung sein. 3. Perzentile bedeutet nicht mehr und nicht weniger als dass drei von 100 Kindern bei dieser Größe weniger wiegen als Ihr Kind und 97 von 100 Kindern wiegen bei gleicher Größe mehr. Wenn ein Kind nun schon immer auf der dritten Perzentile lag, dann ist davon auszugehen, dass dies seiner persönlichen Kurve entspricht und es eben ein eher schlankes Kind ist. Problematisch wäre es nur dann, wenn ein Kind „durch die Perzentilen rasselt" sprich plötzlich massive Abweichungen von seiner Kurve zeigt. Es darf auch niemals nur das Gewicht eines Kindes isoliert betrachtet werden, sondern es muss immer das Kind in seiner gesamten Entwicklung und seinem Verhalten beurteilt werden. Die Figur und Größe eines Kindes sind in hohem Maße genetisch festgelegt. Wenn die Eltern eher schmal und zierlich sind, dann ist kein Riesenbrummer zu erwarten. Wie sehen denn Sie und der Vater des Kindes aus und wie sahen Sie als Kind aus? Lassen Sie Ihr Kind doch einfach mal von der Kinderärztin/arzt anschauen, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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