Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, diese Frage stelle ich mir langsam, denn mein Sohn Louis (5 Mon.) wird bis dto. voll gestillt, aber wie gesagt habe ich das Gefühl, daß ihm das langsam nicht mehr gefällt. Wenn ich ihn anlege, saugt er vielleicht ungefähr 3-4 Min. sehr gut und dreht aber dann den Kopf weg und hört auf. Wenn ich versuche ihn wieder anzulegen endet das in Geschrei ! Nach so kurzer Zeit kann er doch auch noch nicht satt sein. Er hält aber trotzdem locker 3-4 Std. danach ohne stillen aus. Hat er keine Lust mehr ? Wenn wir am Tisch essen und er aus seiner Wippe heraus zuschaut, hab ich fast ein schlechtes Gewissen, denn er zieht mir mit seinen Blicken fast den Löffel aus dem Mund. Stillt sich mein Kleiner jetzt selber ab, oder wie soll ich das sehen. V.a. muß ich jetzt mit Brei od. Karotte anfangen ? (Er nimmt übrigens keinen Schnuller und auch kein Fläschchen)?? Kannst Du mir vielleich weiterhelfen und einen Tipp geben wie es weitergehen soll. Liebe Grüße Anni
Liebe Anni, es kann sein, dass dein Louis einfach ein kleiner „Schluckspecht“ ist, der in wenigen Minuten tatsächlich satt ist. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Schreibe mir doch bitte, ob diese Kriterien zutreffen, vielleicht kann ich dir dann noch Tipps geben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, die Kriterien sind eigentlich alle erfüllt. Louis Windeln sind wirklich immer mehr wie naß, er nimmt auch zu (wiegt schon 7800 g) und ist auch sonst ein sehr fröhliches, aufmerksames Kind. Aber wie gesagt, nach ein paar Minuten Saugen dreht er den Kopf weg und wenn ich versuche ihn wieder anzulegen drückt er richtig den Rücken durch und verweigert die Brust, also er fängt richtig an zu zornen. Ich habe auch schon versucht die Stillposition zu wechseln, aber auch ohne Erfolg. Einmal habe ich die Muttermilch abgepumpt und sie ihm auf dem Löffel gegeben, und die hat er dann vergnüglich reingeschlabbert (Flasche u. Schnuller will er nicht !). Soll ich ihm vielleich mal einen Brei geben, was meinst Du ?
Liebe Anni, ich denke, dass Louis ganz einfach satt ist :-) und deshalb nicht mehr an die Brust mag. So lange er ausreichend zunimmt, solltest Du ihn den Rhythmus bestimmen lassen. In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet. Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist. Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Durch die zu frühe Einführung der Beikost werden das Verdauungssystem und die Nieren des Babys belastet und das Allergierisiko gesteigert. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. LLLiebe Grüße und ein schönes Wochenende! Biggi
Mitglied inaktiv
Meine beiden Kinder haben nie länger als ein paar Minuten gebraucht, um beide Brüste zu leeren. (Besonders in der Nacht sehr angenehm!) Dein Sohn hat bestimmt einfach einen guten Zug drauf. Birgila