Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kannn nicht mehr stillen!!!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: kannn nicht mehr stillen!!!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo!!! Habe eine dringende Frage zum abstillen. Meine Kleine ist morgen genau 2 monate alt und das mit dem stillen hat bisher wunderbar geklappt. Nun ist es aber so dass wir dies leider nicht so fortführen können. (aus gesundheitlichem grund...muss seit gestern sehr starke tabletten nehmen, die es auf keinen fall zulassen, weiter zu stillen----sind aber unumgänglich) wie stille ich nun auf so aprupte art am besten ab??(naja abstillen kann man das ja nicht wirklich nennen!)Auf keinen Fall darf ich so eine tablette einnahmen, die zum sofortigen MILCHSTOPP führt... Habe es heut morgen nun so gemacht, dass ich der Kleinen das erste Fläschen gab, welches sie auch gut annahm.....Kurz darauf hab ich dann an beiden Seiten etwas Milch abgepumt, damit es für mich gerade so erträglich wurde...(gut anfühlen tut es sich aber trotzdem nicht :-( ) es ist eben so, dass die süsse von abends 9 bis morgens etwa 6-7 uhr durchschläft.(welch traumkind, gelle??) aber meine brust fühlt sich dementsprechend schlim an. sie trank dann im laufe des vormittags immer ganz oft an der brust... war eigentlich den ganzen vormittag mit stillen und wickeln bisher beschäftigt....dann hatte sie den ganzen nachmittag dafür wieder ne schlafphase.......abends nahm sie dann noch ein bis zwei mahlzeiten ein bevor sie ihren 9 std schlaf hielt....... Wie oft soll ich abpumpen und soll ich nur soviel abpumpen, dass es garde so geht mit der Spannung?? Wie lange dauert es ungefähr bis die Milch wirklich reduziert bzw ganz weg ist??? Wie vermeide ich nun eine Milchstau??? Kann aus einem Milchstau ne Brustenzündung werden? Trink Salbeitee zur Milchhemmung! Gibt s da noch was anderes was sie mir raten können??? Ich danke schon im voraus für ihr Antwort Libe grüße von der traurigen Lena!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Lena, eine Frau kann bei fast allen Krankheiten stillen: Erkältung, Grippe, Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Masern, Röteln, Lyme Krankheit (Borreliose), Windpocken, Typhus, Cholera, Parasitenbefall (wie Malaria), Lepra, Hepatitis und sogar auch bei rebs, solange keine Chemotherapie vorgenommen wird. Viele Mütter stillen auch bei einer chronischen Krankheit wie z.B. Arthritis, Asthma, Diabetes, Lupus (Flechte bei Hauttuberkulose), Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Epilepsie und Schilddrüsenerkrankungen. Ehe Sie sich und Ihrem Kind nun zusätzlichen und möglicherweise überflüssigen Stress antun und abstillen, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das überhaupt notwendig ist. Das geht am besten mittels einer Anfrage durch die behandelnden Ärzte bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111). Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. Sie können natürlich auch abstillen, wenn Ihnen das lieber ist. * Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust Abzess kommen. Bromocriptin haltige Mittel wie "Pravidel" haben sich hierbei nicht bewährt. In den USA wurden gefährliche Reaktionen auf diesen Stoff beobachtet, wie Schlaganfall, Anfälle sowie Todesfälle (FDA 1994). * Abruptes Abstillen verursacht plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können. Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon). ·Außerdem verursacht abruptes Abstillen ein emotionales Trauma beim Baby es empfindet einen plötzlichen "Liebes Entzug". Beim möglichst raschen Abstillen können Sie folgendermaßen vorgehen: ersetzen Sie ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig sollten Sie, sobald sich Ihre Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Sie kein Spannungsgefühl mehr verspüren. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich können Sie Ihre Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Sie lassen sich ein klein wenig länger Zeit) ersetzen Sie die nächste Mahlzeit. Achten Sie auf Ihren Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagieren Sie bitte sofort und machen etwas langsamer. Denken Sie daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Sie können entsprechend Ihrem Durst trinken. Ihrn Baby wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuchen Sie ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halten Sie soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenken Sie auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und bieten Sie ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.