Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kann nicht mehr stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: kann nicht mehr stillen

Mitglied inaktiv

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mein kind 2 monate alt.wenn ich mein kind meine brust gebe zieht er sofort weg er möchte nicht mehr die linke schon gar nicht.deshalb gebe ich ihm aptamil aber nachst und morgens nimmt er es wieder an.ab und zu pumpe ich. meine frage habe ich eine chance mein kind noch zu stillen oder eine möglichkeit das ich weiter stillen kann?


Biggi Welter

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Liebe Fatma, Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz rundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Sie müssen also versuchen, Ihr Baby wieder an die Brust zu bekommen und Sie müssen die Milchmenge steigern. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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danke nochmal.41065 ist meine plz.


Mitglied inaktiv

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Hallo! Hat dein Sohn schon vor dem Zufüttern diese Probleme gehabt? Wenn nicht, dann ist es, wie Fr. Welter sagt sicher eine Saugverwirrung. Hat er diese Probleme allerdings schon vorher gehabt, kann es auch sein, dass du einen zu starken Milchspendereflex hast. Die Milch spritzt dann manchmal heftig raus und kitzelt die Kleinen unangenehm am Gaumen, oder sie verschlucken sich. Ich hatte das zum Teil auch. Du musst dann mal andere Stillhaltungen ausprobieren, wo der Kleine quasi gegen die Schwerkraft trinken kann. Hört sich nur so kompliziert an. Z.B. Du liegst auf der Seite, dein Kleiner neben dir auf einem Kissen, er muss etwas höher als deine Brust liegen. Oder du legst ihn dir auf den Bauch und hältst seine Stirn (das mochte Meine allerdings nicht). Mir hat das Buch "Stillen" von GU sehr geholfen. Viel Glück!!! Gruß Tanja


Biggi Welter

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Liebe Fatma, wenden Sie sich bitte an Frau RATH Ute, Tel.: 02162 102142, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi


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