Frage: Kann man zu oft stillen?

Hallo Biggi, Kann man ein Baby zu oft stillen? Meine Tochter ist 3,5 Monate alt. Sowohl tags als auch nachts stille ich sie circa alle 2,5 Stunden wenn sie quengelig ist. Ob das schon richtig Hunger ist, kann ich nicht sagen. Sie trinkt mal mehr mal weniger. Vor allem stelle ich mir die Frage nachts. Sie ist nachts sowieso sehr unruhig. Ich stille sie und dann wird sie kurz ein wenig ruhiger. Sollte ich mehr abwarten bis sie richtig hungrig ist? Ich kann ihr Hunger Zeichen tatsächlich sehr schlecht erkennen. Den Schnuller nimmt sie mal mehr mal weniger nachts. Kann man zu viel bzw. zu oft stillen? Bzw wie bekomme ich nachts größere Abstände um mal wieder mehr Schlaf zu bekommen? Lg Bettina

von Bettina8 am 29.08.2023, 13:08



Antwort auf: Kann man zu oft stillen?

Liebe Bettina, mit der Brust kannst du dein Kind nicht zustöpseln. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn dein Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kundtun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Du machst also nichts falsch und wenn dein Baby nicht an die Brust mag, dann wird es dir das auch zeigen ;-). Ein Baby muss auch eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Trotzdem werde ich dir jetzt auch noch die Hungerzeichen eines Babys aufzählen: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Es ist also absolut korrekt, dein Kind anzulegen BEVOR es vor Hunger schreit. Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen und wenn ein Baby erst einmal weint, dann ist es bereits aufgeregt und manchmal schon erschöpft und das Trinken an der Brust geht viel schlechter. Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.08.2023