robyjames
Hallo ihr lieben, Mein Sohn ist jetzt 13 Wochen alt. Er hatte schon im Krankenhaus Schwierigkeiten richtig zu trinken ( etwas flache Nippel), und hat dort Gewicht verloren. Er war ein kleines Baby, immer müde und ist beim Stillen immer eingeschlafen. So bekam er dort schon die Flasche und zu viel Milch, da ich ihn stillte bis er einschlief und dann bekam er den Rest und zu viel in Pudermilch. Ich sollte sofort im Krankenhaus nach jedem Stillen abpumpen. Ich habe erst seit 3 Wochen rausgefunden dass sie mir die falsche Größe Nippelschilde gegeben hatten und dass ich nach 15 Minuten fast nichts rausbekam hatte warscheinlich damit zu tun. So hat weder das Baby noch die Pumpe richtig stimuliert. Zu Hause habe ich weiter gepumpt und als ich ungefähr 450 ml am Tag hatte, haben wir mit einer Hebamme versucht zu stillen aber einer Woche hatte das Kind immer noch abgenommen. Also haben wir immer zugefüttert, meine Milch nahm ab weil er nicht richtig nuckelte und ich immer weniger pumpte. Später erst haben wir rausgefunden dass er ein posteriores Zungenbändchen hat das aber nicht geschnitten werden kann. Er hat sich irgendwann geweigert die Brust zu nehmen, er will sie gar nicht mehr, schreit und schiebt sie weg. Wie haben skin on skin versucht, baden, Brusternährunfsset aber es klappt alles nicht richtig. Ich bin bei 320 ml am Tag. Es reicht nicht, er trinkt um die 750-850. Tut mir Leid für die lange Nachricht aber ich wollte dass ihr den background kennt. Es macht mich richtig traurig dass das nicht klappt. Ich wünschte es mir so sehr. Deswegen meine Frage- ist es in diesel Stadium wirklich noch möglich zu stillen? (hatte nämlich viel über Relaktation gelesen und auch Mamas bei denen das wieder klappte aber es sheint so unmöglich). Danke im Voraus, Liebe Grüße Rebbie
Liebe Rebbie, ich kann Deine Trauer spüren und es tut mir so leid, dass Du so traurig bist. Theoretisch wäre es sicherlich möglich, dass Dein Baby die Brust noch annimmt, aber es gibt leider keine Garantien. Dich belastet die Situation sehr und Du hast schon so viel probiert, es ist keine Schande, wenn Du nicht stillst! Du könntest auch weiterhin abpumpen und die Milch mit der Flasche geben. Du kannst beim Flaschegeben genau so liebevoll mit Deinem Baby umgehen wie beim Stillen. Füttere Dein Baby immer in Deinem Arm, nahe an Deiner Brust, die Flasche an Deinen Körper gelehnt. So hört Dein Baby Deinen Herzschlag, riecht und fühlt Dich und kann Dir in die Augen sehen. Dann kannst Du Dein Baby viel tragen und ihm viel Körper- und Hautkontakt schenken. Welche Pumpe verwendest Du denn? Wie oft in 24 Stunden pumpst Du ab? Verwendest Du ein Doppelpumpset? Nimmt Dein Baby die Brust gar nicht mehr, auch nicht im Halbschlaf? Ich freue mich auf Deine Antwort! Herzlichen Gruß Biggi
robyjames
Vielen Dank liebe Biggi, für deine Antwort! Ja es belastet mich schon seht und es macht mich traurig. Ich bin mir bewusst, dass es nicht das Ende der Welt ist...manchmal fühlt man sich jedoch so :( Ich werde versuchen mir die Ratschläge zu Herzen zu nehmen und es mehr genießen wenn ich dem Kleinen die Flasche gebe. Eine Bindung werden wir auch so aufbauen, das weiß mein Verstand...mein Herz hat aber Angst dass es nicht so sein wird. Ich habe eine Medela Freestyle Flex (Doppelt). Die Schildgröße habe ich vor ein paar Wochen adaptiert. Ich pumpe um die 5-6 Mal am Tag, aber bisher nicht in der Nacht weil der kleine durchschläft und ich dann auch Schlaf brauchte. Wir hatten Mine Erfolge wenn ich ohn ganz früh Morgens versuchte zu stillen, wenn er noch etwas müde war. Dann klappte es aber auch nur für 10 Sekunden und er weinte dann... Danke auf jeden Fall für die Unterstützung! Man macht sich so viel Druck... Schönen Tag noch!
Liebe Rebbie, lass Dich mal virtuell fest in den Arm nehmen - ich kann Dich so so gut verstehen. Biggi
Elasmamma
Hallo Rebbie, Ich fühle mit dir und hatte eine ähnlich harte Oddyssee! Meine kleine ist 19 Wochen alt und ich stille erst seit 6 Wochen voll. Seit Geburt trank sie nicht richtig und konnte sich nicht richtig andocken. Daher habe ich ab dem dritten Tag zugefüttert und mir eine elektrische Doppelpumpe geholt. Ich konnte über zwei Monate lang nur maximal 90 ml pro Pumpgang pumpen und dachte ich hätte einfach nicht genug Milch. Zwei Monate lang habe ich zuerst versucht mit Stillhütchen zu stillen, dann zugefüttert. Da es mit dem abpumpen zeitlich nicht mehr passte und ich nachts schlafen musste, hab ich es nach zwei Monaten ganz sein gelassen. Das Stillen vor dem zufüttern war immer „unproduktiv“ und unruhig und ich dachte sie würde nicht richtig trinken. Daher hab ich immer weiter zugefüttert. Als sie 9 Wochen alt war hatte ich es auch mit Skin to Skin versucht um voll zu stillen, hab es aber nach drei Tagen aufgegeben weil mich der Alltag mit Kopfkino und Stress eingeholt hat und sie Abends immer stark geweint hat. (Durch das pumpen, Flasche machen, spülen und sterilisieren hatte ich sie auch viel zu wenig bei mir! Das war fatal fürs Bonding und die Milchproduktion). Ich wollte damit fein sein, dass ich nicht voll stille ( musste ich ja) war es aber nicht. Meine Frauenärztin meinte dann:“Jeder tropfen Muttermilch den ich ihr gebe ist fürs Immunsystem; und jeder Tropfen ist wertvoll. Der Rest an Flaschennahrung macht dann eben den Magen voll“. Das hat mit sehr geholfen, die belastende Situation zu akzeptieren und entspannter zu sein. Im Schlaf und morgens früh hat sie immer etwas besser gesaugt, dann habe ich angefangen diese Momente voll aus zu nutzen um ihr so viel Milch wie möglich zu geben. Wir sind auch so zügig die Stillhütchen los geworden. Dazu muss ich sagen, dass ich dachte sie müsste unbedingt laut schlucken beim trinken und 10 min pro Seite dran bleiben. Als sie es nicht tat, war ich schnell gestresst...das hat sie bemerkt. Mir half es dann oft die Seiten zu wechseln und sie etappenweise trinken zu lassen. Immer wenn sie dir Brust losgelassen hat, nahm ich sie hoch, hab sie angelächelt und gelobt das sie getrunken hat. (Mache ich seither und ernte viele glückliche Baby-Lächeln) Seitdem ich entspannter bin klappt es auch mit dem stillen. Und wenn es mal einen Tag nicht klappt, dann ist nichts verloren. Morgen ist auch ein Tag. Dein Wille und dein Geduld sind alles was du brauchst. Nutze auch unbedingt die Nacht Stunden, egal ob er durch schläft oder nicht, denn dadurch regst du deine Milchproduktion an und er lernt auch wenn unbewusst im Schlaf das Trinken. Auch ist es so, dass nicht alle Babys lange am Stück trinken. Meine Tochter trinkt heute noch circa ein 2 Minuten und mach dann Pause und dann vielleicht 3-5 Minuten. Und will dann in 30 Minuten noch mal trinken. Trotzdem nimmt sie genug zu und ist wohlauf. Hätte ich das von Anfang an gewusst, hätte ich mir keine Sorgen gemacht, hätte meinem Instinkt gefolgt und sie einfach machen lassen. Heute nuckelt sie auch noch ständig an der Brust wenn sie schläft um ab und zu ein paar kräftige Schlücke zu nehmen. Das ist wohl ihr trinkstil, so hatte es mir keiner erklärt. Ich dachte eben ich mache es falsch. (Was uns auch sehr geholfen hat war ein Besuch beim Chiropraktiker, denn er hat einen kleinen Handgriff gemacht der sehr dabei geholfen hat, dass sie beim Trinken nicht mehr den Kopf weg gedreht.) Wir haben uns langsam heran gearbeitet, ich habe morgens mit dem ersten stillen angefangen und sie immer wieder angelegt. Habe viel Körperkontakt und lass dein Baby im Arm schlafen wo es immer wieder die Brust finden kann. Hol dir Hilfe aus der Familie und lass für dich kochen waschen putzen so dass du nichts zu tun hast außer trinken, essen Kind stillen und ab und zu auf Toilette zu gehen und duschen. Das sollte für zehn bis vierzehn Tage deine einzige Aufgabe sein. Du wirst merken wie das seine Früchte trägt. Versuche so lange wie möglich an einem Tag nur zu stillen und erst wenn du merkst dass es nicht mehr geht eine Flasche zu geben. Du kannst dann schauen dass du immer länger nur stillst und immer später die Flasche gibst und irgendwann wirst du nur noch eine Flasche haben dann versuche es vielleicht eine Woche oder zehn Tage damit bevor du die letzte Flasche weg lässt. Bei uns war das dann so das sie irgendwann einfach nach dem letzten Stillen eingeschlafen ist und die letzte Flasche gar nicht mehr gewollt hat. Das ist nun sechs Wochen her. Gib nicht auf, du schaffst es! Dein Baby ist biologisch so gebaut, das es deine Brust will und braucht. Das anschreien ist kein „ nein“ sonder ggf. ein „ nicht so“. Du kannst nichts falsch machen. Probier aus, bis es klappt. Ich wünsche dir alles Gute.