Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kann ich noch voll stillen?

Frage: Kann ich noch voll stillen?

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter ist jetzt Montag 4 Wochen alt. Sie wurde 3 Wochen vor Termin geholt und hatte erst Probleme an der Brust zu trinken, so das es nicht klappt, ich abgepumpt hab und sie die Milch so bekommen hat. Aber auch zwischen druch andere Milch. Seit wir zu Hause sind hat sie dann zum Teil PRE Hipp bekommen, weil das mit dem Pumpen auch nicht immer so gut ging. Jetzt, seit ihr Termin (08.08.05) vorbei ist, kann sie es. Sie trinkt tatsächlich an der Brust, nimmt sie an und scheint es auch gut zu finden. Nun hab ich überlegt, ob ich noch zum vollstillen übergehen kann. Hat sie dann mehr vorteile als wenn sie hin und wieder noch PRE bekommt und etwas Tee? Und noch eine Frage, Désirée trinkt nicht immer "richtig". Manchmal nuckelt sie, dann trinkt sie dann nuckelt sie wieder zwischendurch. Denke das kommt, weil es für sie noch anstrengend ist. Nur wenn sie ganz dolle hunger hat, trinkt sie ohne nuckeln. Aber auch nur bis kurz vor schluss. Das Problem, dadurch und auch so noch, tut mir meine Brust ganz schön weh. So das ich sie eigentlich nicht anlegen kann und will. Brauche dann zwischendurch Pause vom stillen. Gewöhnt sich meine Brust auch erst noch ans stillen? Immerhin kam von heute auf morgen ihr intresse und ihre bereitschaft bei mir zu trinken.


Biggi Welter

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Liebe Engelchensmama, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop)erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Dein Kind ist durch die Flasche saugverwirrt und trinkt nicht korrekt, denn sonst würde dir das Stillen nicht weh tun. Du musst also in der nächsten Zeit komplett auf Schnuller und Flaschen verzichten, damit dein Kind lernen kann, effektiv an der Brust zu trinken. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich nämlich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Wenn dein Kind erst einmal wieder richtig trinken kann und die Milchmenge ausreicht, wird deine Brust keine Pause brauchen und bis dahin kann die zusätzliche Milch mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, auch das kann dir die Kollegin zeigen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich bei deinem Vorhaben unterstützen kann. Ich wünsche dir viel Erfolg, in diesem Alter hast Du mit ein wenig Geduld wirklich gute Chancen! LLLiebe Grüße Biggi


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da ich ja immer abgepumt habe, habe ich genaug Milch. Es ist nur wirklich das Problem das es mir weh tut. Also könnte das auch noch funktionieren? Nur halt auf Flasche und co verzichten? Mein Wohnort ist 57439 Attendorn


Biggi Welter

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Liebe Engelchensmama, es kann sicher klappen, wenn dein Kind gelernt hat, korrekt und effektiv zu trinken. Wende dich möglichst bald an Frau DICHTA Janina, Tel.: 02330 13145, sie kann dir sagen, wer die nächste Kollegin für dich ist. Sie kann dich dann beim Stillen SEHEN und dich ganz gezielt beraten, denn es ist wirklich wichtig, dass dein Baby auch wirklich effektiv trinken kann und dass das Stillen nicht weh tut. LLLiebe Grüße Biggi


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