Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, meine kleine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und das Stillen hat bis jetzt sehr gut geklappt. (ich stille voll) Seid ca. 1 1/2 Wochen ist es jedoch ein richtiger Kampf geworden. Nach dem anlegen fängt sie super schön an zu trinken. Nach ca. 3 Minuten beisst sie auf die Brustwarze und zieht daran. Sie verkrampft richtig und fängt dann an zu schimpfen, während sie meine Brustwarze aber im Mund behält. Ich weiß, dass sie das macht, wenn sie Stuhlgang hat und drückt (während des trinkens), aber immer öfters passiert überhaupt nichts (kein Stuhlgang oder Bäuerlein) besonders schlimm ist es abends. Was kann das sein?? Kommt vielleicht nicht genug Milch??? Sie hält aber gerade Nachts von 22 - 4 Uhr durch. Hat sie vielleicht keinen Durst?? Vielen Dank und liebe Grüße Madeleine!
Liebe Madeleine, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort. Unsere Kleine hasst Flaschen und Schnuller. Sie bekommt regelrecht einen Schreikrampf, wenn wir versuchen ihr das anzubieten. Die Milch schießt wirklich sehr stark aus meiner Brust. Wenn sie die Brust los lässt, habe ich zu tun, dass nicht alles eingesaut wird. Obwohl ich einen sehr kleinen Busen habe. Sie verschluckt sich auch sehr oft und wir müssen dann erst einmal unterbrechen und Bäuerlein machen. Ich weiß nur nicht wie ich ihr da helfen kann. Ich habe ja darauf keinen Einfluss. Sollte ich vielleicht vorher etwas abpumpen??? Aber die Milch trinkt sie ja dann nicht, da sie keine Flasche nimmt. Reicht dann die Milch noch in der Brust? Das Zweite ist, dass sie sich total ablenken lässt. Sie ist super neugierig. Sofern noch jemand im Raum ist, kann ich das Stillen fast vergessen. Wenn wir unterwegs sind, dann kann ich sie nur im Auto stillen. Bei Besuch muss ich den Raum verlassen und sofern ihr Papa von der Arbeit kommt geht auch nichts mehr. Schade, sonst hat sie sich nie stören lassen. Vielleicht sollte ich abstillen. Ich habe Angst, dass ich eine Entzündung bekomme, da das Ziehen an der Brustwarze ganz schön Schmerzhaft ist. Sie bekommt schon Zähne und somit ist der Kiefer super hart. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße Madeleine!
Liebe Madeleine, mit rund vier Monaten wird die Welt entdeckt! Ihre Kleine beginnt sich mehr für ihre Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund vier Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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