Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Jodtablette in den Brei?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Jodtablette in den Brei?

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Hallo liebe Biggi, ich habe bereits Birgit Neumann zu nachfolgendem Problem befragt und sie bat mich, mir nochmal bei dir einen Rat einzuholen. Ich stille meinen 6,5M alten Sohn voll. Seit gut 2 Wochen gibts Mittags ein paar Löffelchen selbstgekochten Gemüsebrei. Nun hab ich in einer Baby-Apotheken-Zeitschrift gelesen, dass man bei selbst gekochtem Babybrei eine halbe Jodtablette untermischen sollte, um den Bedarf zu decken. Ist das nötig, oder wird der Jodbedarf über das Stillen gedeckt? Lieben Dank und viele Grüße, Jule


Biggi Welter

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Liebe Jule, so lange DU ausreichend mit Jod versorgt bist, bekommt dein Kind durch die Muttermilch genug, Du musst nicht extra etwas geben. Die tägliche empfohlene Zufuhr von Jod für nicht stillende und nicht schwangere Frauen im Alter zwischen 15 und 51 Jahren beträge laut DACH Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr 200 µg. Stillende Frauen sollten 260 µg täglich zu sich nehmen (das deckt sich auch mit der Empfehlung aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 6. Auflage: „In der Stillzeit liegt der Jodidbedarf der Mutter bei 260 µg/Tag. Für Säuglinge bis zum Alter von 4 Monaten wird eine tägliche Aufnahme von 50 µg Jodid empfohlen. Die Bundesrepublik Deutschland ist als Jodmangelgebiet zu betrachten. Eine Jodsupplementierung muss in der Stillzeit gewährleistet sein. Mittels Diät (jodiertes Speisesalz, wöchentlich eine Meeresfischmahlzeit) kann das schwierig sein, da der Gehalt insbesondere des jodierten Speisesalzes der mit 15 bis 25 µg/g um etwa 50 % unterhalb der erforderlichen Menge liegt. Jodierte Nahrungsmittel sind noch die Ausnahme und der Verzehr von Meeresfischen trifft nicht jeden Geschmack." LLLiebe Grüße, Biggi


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