moechtegernmami
Hallo, mich beschäftigt gerade folgendes: mein Kleiner ist jetzt gute 6 Monate alt und wird von mir noch in den (Nacht-)Schlaf gestillt. Ist das in dem Alter noch ok oder wäre es langsam Zeit, das zu ändern? Es geht dabei eigentlich kaum noch um die Nahrungsaufnahme, denn er trinkt vielleicht mal 2 Minuten und ist dann eingeschlafen. Vielmehr ist es Teil unseres Einschlafrituals und der Kleine wird dadurch so schön ruhig und zufrieden und er kann dadurch einfach friedlich einschlafen. Ich höre immer wieder mal von verschiedenen Seiten, ein halbjähriges Baby müsste ohne Nahrung einschlafen. Durch das In-den-Schlaf-Stillen trainiere man dem Baby an, dass Milch eine Einschlafhilfe ist und es bestünde die Gefahr, dass das Baby gar nicht mehr anders einschlafen will. Ist das richtig? Außerdem stille ich augenblicklich oftmals noch einmal nachts, nämlich gegen 4 Uhr oder 5 Uhr frühmorgens. Stimmt es, dass ein Baby mit 6 Monaten nachts keine Nahrung mehr braucht, sondern allenfalls Wasser oder Tee erhalten soll? Wenn der Kleine nachts aufwacht und auf sich aufmerksam macht, dann versuche ich erst, ihn durch Schnuller und Stofftier wieder zu beruhigen; wenn er aber trotzdem innerhalb der nächsten halben Stunde immer wieder aufwacht, dann stille ich ihn. Nach dem Stillen schläft er wieder tief ein. Vielleicht noch kurz zu unserem Schlaf- und Essrhythmus: ca. 19 h bis 7 h: Nachtschlaf, dazwischen gegen 4 Uhr Stillen ca. 8:15 h Stillen (eine volle Mahlzeit, wenn er nachts nicht getrunken hat; "den Rest von der Nacht" wenn er nachts getrunken hat) ca. 9 h - 9.30 h: Vormittagsschlaf ca. 11:30h: 200g Mittagsbrei ca. 12:00 - 12:30h: Mittagsschlaf ca. 14:30h: eine kleine Portion (100g) Getreide-Obst-Brei ca. 15:00h - 15:30h: Nachmittagsschlaf ca. 18:00h: 200g Abendbrei ca. 19:00h: in den Schlaf stillen Danke schon mal im Voraus sagt moechtegernmami
Kristina Wrede
Liebe moechtegernmami, keine Bange, da ist überhaupt nichts schlimm dran, wenn du deinen Kleinen noch in den Schlaf stillst. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in einster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Und die Methoden, die angeblich doch funktionieren, richten oft ganz anderen Schaden an, der nur erst viele Jahre später erkannt wird, wenn wir einen Menschen mit gestörtem Selbstwertgefühl vor uns haben. Wenn ich daran denke, dass ein Elefantenjunges über Jahre hinweg PERMANENTEN Körperkontakt zu seiner Mutter oder einer Ersatzbezugsperson (z.B. Tierpfleger im Zoo) braucht, weil es sonst EINGEHT, dann frage ich mich, warum es uns so schwer fällt zu akzeptieren, dass unsere kleinen Kinder einfach kleine Kinder sind, und ganz "normale" Bedürfnisse haben. Sie können nichts dafür, dass unsere moderne Welt sich so weit von der Natur entfremdet hat, dass ihr alles natürliche krank vorkommt. Still ihn weiterhin, wann immer er mag, auch vor oder nach der Beikost, es gibt wirklich ÜBERHAUPT keinen Grund, das Stillen irgendwie zu begrenzen. Lieben Gruß, Kristina
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