Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Inninsa

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Frage: Inninsa

Inninsa

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Hallo Biggi, ich bräuchte deinen Rat.. seit 3 Tagen ist bei mir die Milchmenge total zurückgegangen.. gestern und heute habe ich in halber Stunde jeweils 30 ml abpumpen können.. es kommt einfach nichts ;o( und den Milcheinschuss merke ich gar nicht ..ich dachte mit Abpumpen könnte ich die Milchmenge etwas steigern.. Meine Kleine (13 Wochen) saugt ganz brav und intensiv 5-10 minuten und nachdem nichts kommt weint sie.. ich lege sie an die andere Brust und da geht das Spiel wieder los.. die Brust fühlt sich ganz leer an und es kommt kein Tropfen heraus..sie war dann die Tage sehr unruhig und hat schlecht geschafen, weil sie hungrig war.. heute hat sie die Flasche bekommen, nachdem ich sie eine halbe Stunde mit der Brust "gequällt" hatte..100 ml (30ml MuMi+70 ml Aptamil) hat sie im Nu verschluckt..und so zu 3 Mahlzeiten ;o(( aus der Brust kommt nichts.. ich verstehe das gar nicht.. es gibt keine ersichtliche Ursache: kein Stress, genug Schlaf und essen.. Kann es sein, das das psysiologisch bedingt ist und man ab einer bestimmten Zeit einfach gar keine Milch produzieren kann? Ich versuche weiterhin abzupumpen auch wenn da kaum was herauskommt und es einfach weh tut..MuMi ist so wichtig für das kind! ich würde so gerne wieder normal stillen ;o((


Biggi Welter

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Liebe Inninsa, deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind doch saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Wenn Du also Schnuller oder Flaschen gibst, verzichte einmal ganz darauf und beobachte, ob es besser wird. Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich. LLLiebe Grüße Biggi


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