Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist nun 15 Monate alt und will immerzu an die Brust. So ab 5 Monate fing sie an in der Nacht ca. jede Stunde zu kommen. Ich habe es so hingenommen, es war halt so und es hat mich nicht so gestört. Irgendwann kam sie so ca. alle 2 Stunden, unterbrochen mit Phasen wo sie wieder jede Stunde kam. Aber seit einiger Zeit kommt sie auch tagsüber so oft. Manchmal alle halbe Stunde. Sie nuckelt dann zwar nur kurz , aber ich weiß nicht ob das noch normal ist, zumal wenn wir irgendwo zu Besuch sind oder beim Einkaufen gehts dann nicht immer so. Ich gebe sie ihr ja gerne, aber handele ich so auch richtig? Können das Auswirkungen sein, weil ich mich mit meinem Partner nicht mehr vertrage und wir öfter streiten, ich will mich auch trennen!? - Einschlafen tut sie auch nur mit Brust und jetzt seit ca. 1 Woche, zieht sich das ganze hin wie Kaugummi. Da liege ich manchmal ca. 45 Minuten mit ihr im Bett bis sie endlich eingeschlafen ist. Sie dreht sich, dann geht sie in den Vierfüßlerstand (mit Schlafsack) dann spricht sie einige Worte nuckelt wieder, dreht sich usw. Eigentlich müßte sie müde sein, denn manchmal schläft sie mittags überhaupt nicht. Dann habe ich noch ein anderes Problem, meine Brustwarzen tun sehr weh, ich weiß es nicht genau aber ich glaube beim saugen schabt sie irgendwie mit ihren Zähnen an den Warzen, vor allem nachts tut das saugen so weh, dass ich manchmal denke es geht nicht mehr. Creme nützt nichts und mit Stillhütchen gehts nicht. Viele Probleme, aber ich bedanke mich jetzt schon mal für eine Antwort! bogart
Kristina Wrede
Liebe Bogart, ich kann gut verstehen, dass du bei allem Verständnis langsam ungeduldig wirst. Und in der Tat ist es oft wirklich nur eine Frage der Gewohnheiten. Überlege dir am besten mal in einer ruhigen Minute, wie du es gern hättest. Und dann versuche, dir einen Plan zu erstellen. Was kannst du zu erst ändern (z.B. das häufige nächtliche Stillen), was ist eher schwer (das alleine einschlafen). Am besten schreibst du das auch wirklich auf, dann wird es noch klarer - und dir fällt es leichter, selbst hinter dem Plan zu stehen. Sprich mit deiner Kleinen darüber, was du ändern wirst. Vielleicht versteht sie nicht jedes Wort, doch sie bekommt schon ziemlich genau mit, wenn es dir ernst ist mit einer Sache. Und dann: Setze deinen Plan um und bleibe konsequent, solange du keinen Fehler in der Planung entdeckst. (Dann allerdings solltest du dir die Zeit nehmen, nochmals umzuplanen.) Wenn du jetzt zum Beispiel vor allem die Nächte stillfrei bekommen möchtest, erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die sie wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich Deine Kleine dann in der Nacht beschwert, dass sie nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste sieund sprich liebevoll-beruhigend mit ihr, und gestehe es ihr auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von Dir aus Deinem Kind die Brust anbieten – so lernt sie, dass er sich auf Dein Wort verlassen kann. Gegebenenfalls kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", je älter sie sind, desto einfacher. Oft haben wir soviel Angst davor, dass unsere Kinder schreien oder wütend sind, dabei sind das ganz normale und auch wichtige Gefühlsäußerungen, die wir ihnen nicht nehmen und nicht vorenthalten sollten. Wichtig ist, wie wir damit umgehen: Zeigen wir dem Kind, dass es ok ist, und dass davon die Welt nicht untergeht, es nicht bestraft wird durch Trennung, Schimpfen, Vorwürfe oder gar Schläge, dann lernt es allmählich damit umzugehen. UND: Wir verstärken damit sogar die Vertrauensbande zwischen uns, viel mehr, als wenn wir aus Furcht vor einer heftigen Reaktion des Kindes alles nur erdenkliche unternehmen, um ihm alles recht zu machen... Damit machen wir uns schwach und sind unseren Kindern kein Halt! Lieben Gruß, Kristina
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