TuAk
Guten Abend liebe Biggi, erst einmal möchte ich mich für deine tolle Arbeit bedanken. Deine Antworten hier im Forum haben mir schon oft das Leben erleichtert. Nun zu meinem Problem: Mein kleiner Mann ist fast 11 Monate alt und ist ein kräftiger (immer am oberen Rand der "Normkurve", meistens sogar etwas drüber) aufgeweckter und sehr aktiver Bursche. Ich stille ihn unglaublich gerne - das ist vermutlich auch der Grund, weshalb ich das solange durchgehalten habe. Ich habe wirklich fast durchgehend seit 11 Monaten Schmerzen in meiner rechten Brustwarze. Links ist es bis auf ein paar Ausnahmen (dann wenn er besonders anhänglich ist, ob es nun an einem Zahn liegt oder einem Entwicklungsschritt) schmerzfrei. Seit ca. 3 Monaten stille ich ihn meistens im Liegen, da er dann am entspanntesten ist, aber auch in anderen Stillpositionen tut es einfach weh. Ich lege ihn auf beiden Seiten gleich an, wenn ich von Anfang an Schmerzen habe, docke ich ihn auch direkt wieder ab und lass ihn neu andocken und achte auch wirklich darauf, dass er möglichst viel von der Brustwarze in den Mund bekommt. Trotzdem tut es nach ein paar Sekunden (spätestens nach dem ersten MSR, aber meistens auch schon vor dem MSR) so sehr weh, dass ich ihn abdocke und dann an die andere Brust nehme. Er war auch schon immer ein sehr schneller Trinker (er ist i.d.R. in weniger als 10 Minuten mit beiden Seiten fertig und dann auch satt). Meine Hebamme im Wochenbett meinte damals, dass das alles richtig aussieht, konnte mir aber unabhängig davon nicht wirklich weiterhelfen. Ich schaue regelmäßig in seinen Mund, dort finde ich nichts auffälliges, auch der KA hatte bis jetzt nichts zu beanstanden. Der Schmerz in meiner Brustwarze lässt sich folgendermaßen beschreiben: Während er trinkt, saugt er immer fester, vor allem vor und nach dem MSR. In dieser Zeit ist es ein sehr ziehender und brennender Schmerz. Nachdem Stillen brennt die Brustwarze richtig und ist sehr berührungsempfindlich. Ich habe ALLES ausprobiert, was es zur Schmerzlinderung gibt und es hilft nichts (Silberhütchen, Lanolin, Multi mam Kompressen etc.). Manchmal pellt sich die Haut auf der Brustwarze richtig ab und es sieht so aus, als hätte ich einen Knutschfleck (schätze das kommt vom starken Saugen). Wenn irgendwas im Busch ist (Zähne, Wachstumsschub) ist es sowohl während des Stillens als auch danach schlimmer. Ich stille ihn auch noch recht häufig (nach Bedarf): Zum Einschlafen am Abend 3-4 in der Nacht Morgens Einmal am Nachmittag nach Bedarf noch häufiger Dadurch, dass ich beim Stillen solche starken Schmerzen habe, kann ich leider auch nicht weiterschlafen. Entsprechend bin ich morgens dann auch sehr gerädert. Ich würde ihn gerne noch solange stillen, wie er das möchte. Allerdings weiß ich nicht, wie lange ich das noch durchhalte :-( Er hat bis auf eine Ausnahme nicht von der Flasche getrunken (ich wurde operiert als er 10 Wochen alt war - da hat er abgepumte MuMi bekommen) und nimmt den Schnuller nur ganz selten beim Schlafen, tagsüber überhaupt nicht. Hast du vielleicht eine Idee, was das Problem ist und was ich dagegen tun kann? Liebe Grüße Tugba
Liebe Tugba, hab Dank für Dein Lob, es freut mich :-). Normalerweise würde ich auf eine Soorinfektion tippen, allerdings ist diese einseitig äußerst selten. Hat Dein Kind in der letzten Zeit einen Mund- oder Windelsoor gehabt? Musstest Du Antibiotika nehmen? Ich würde mir zunächst einmal ein Rezept für Krankengymnastik holen, evtl. bist Du recht verspannt und hast deshalb die Schmerzen. Auch eine Lymphdrainage könnte erleichternd wirken. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind. Schau mal: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/schmerz/article/830590/schmerzen-stillen-mastitis-gefaessproblem.html Ob eine Magnesiumeinnahme weiter sinnvoll ist, solltest Du mit dem Arzt besprechen. Wende Dich bitte auch unbedingt an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Vielleicht hat sich Dein Baby einfach nur ein falsches Saugen angewöhnt und da können Dir ein paar Tipps sicherlich helfen! Ich hoffe, dass es Dir ganz bald besser geht! Lieben Gruß und eine gute Nacht Biggi
TuAk
Hallo liebe Biggi, vielen Dank für deine Antwort! Ich war heute bei einem FA (habe für heute einen Termin bekommen, da er Notdienst hat). Er hat gesagt, dass es sich sehr wahrscheinlich um ein Raynaud Syndrom handelt. Er meinte, ich soll versuchen die Brust immer warm zu halten (habe ich schon versucht; Wärme hilft wirklich, aber immer nur kurzzeitig). Ansonsten meinte er, dass ich ja schon Abstillen könnte, der Kleine sei auch schon 11 Monate alt, da wäre das nicht mehr so von Nutzen. Da muss ich aber ehrlich gestehen, dass ich anderer Meinung bin.. Hast du zufällig noch eine andere Idee, was ich machen könnte? Von einer medikamentösen Behandlung hat er jetzt überhaupt nicht gesprochen. Denkst du es lohnt sich, noch zu einem anderen Arzt zu gehen? Vielen Dank für deine Mühen und liebe Grüße Tugba
Dessiree
Hallo, vielleicht kann ich dir ein bisschen helfen. Ich hatte die ersten 3 oder 4 Monate ähnliche Probleme. Zuallererst würde ich eine Stillberaterin hinzuziehen, das hat mir schon sehr geholfen. Ich hatte ebenfalls ein Raynaud Syndrom, das ich gut in den Griff bekommen habe. Kaffee Verzicht war ein Aspekt. Außerdem habe ich Magnesium, Lecithin, Vitamin B6 und Calcium genommen. Zu der genauen Dosierung kannst du mich gerne anschreiben. Trotzdem hatte ich aber weiterhin Probleme, u.a. löste sich die Hsut so wie du es beschreibst. Ich hatte einen Soor, den ich mit 6 Wochen SEHR konsequentem Eincremen mit mit einer Fungizid Creme und gleichzeitiger Behandlung meiner Tochter gegen Mundsoor (obwohl sie symptomfrei war) behandeln konnte. Nach der ersten Behandlung (diese habe ich zu kurz durchgeführt) kam der Soor wieder und das Raynaud Syndrom wurde auch wieder schlimmer. Nach der 2. Soor Behandlung (diesmal lang genug) war das Raynaud Syndrom deutlich besser. Ich habe alle Mittel abgesetzt und denke inzwischen überhaupt nicht mehr ans Abstillen! Ach, und bei mir war der Soor zwar beidseits vorhanden, auf einer Seite waren allerdings die Symptome deutlich stärker. Schreib mich gerne an, wenn du magst. Liebe Grüße Desiree
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