Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich verzweifel bitte um Rat .

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ich verzweifel bitte um Rat .

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter Mein Sohn 7 Tage alt schlaeft sehr viel wir leben in den USA und es ist auch sehr heiss hier ( 43C ) ich denke das macht ihn vielleicht so schlapp und muede nun verliert er sehr viel an Gewicht er wurde mit 3390 g geboren jetzt hatt er noch 3100 g wenn er dann mal wach ist macht er 5-10 zuege und schlaeft wieder ein . Ich weiss nicht was ich noch tun soll mittlerweile pumpe ich ab und zweng ihm das flaeschchen schon rein wo er dann nach ein paar minuten auch trinkt und zwar alles also hatt er doch hunger . Was soll ich tun damit er einen rythmus hatt teilweise kommt er alle 6 std oder laenger nicht wenn ich ihn nicht wecke aber dannist er zu muede zum trinken ich weiss nimmer weiter im moment er laesst sich immer so schwer wecken teilweise macht er den mund dann gar nicht erst auf :((( Danke Jessie


Biggi Welter

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? Liebe Jessie, die Gewichtsabnahme Ihres Kindes ist in der Tat bereits an der Grenze zu dem, was normal und tolerierbar ist und es besteht Handlungsbedarf. Bitte wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihre Kinderärztin/arzt und eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. LLL-Stillberaterinnen in den USA erreichen Sie unter www.lalecheleague.org oder 1-800-laleche (1-800-5253243). Bis Sie eine Stillberaterin erreichen, hier ein paar Tipps, wie Sie vorgehen können, um Ihr Baby zu stillen: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Zum Aufwecken des schläfrigen Babys haben sich die folgenden Techniken bewährt: Aufwecktechniken • Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. • Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. • Halten Sie das Baby aufrecht. • Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechseln Sie die Windeln. • Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. • Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. • Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuchen Sie das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Aufweck-Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen. Und bitte wenden Sie sich wirklich so rasch wie möglich an Kinderärztin und Stillberaterin. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Jessi Ersteinmal HERZLICHEN GLUECKWUNSCH zu Deinem Sohn. Das mit dem Schlafen kenne ich von meinem Sohn. Er hat in den ersten Wochen auch nur geschlafen. Schon im Krankenhaus fing ich an in ca.nach 3 std. zu wecken (sonst haette er auch 6-8 std geschlafen) Und zwar habe ich ihn erst gestreichelt und wachgekuesst und ihn dann gewickelt. Davon ist er (meistens) richtig wach geworden und fing schon waehrend dem Wickeln an nach HUNGER zu bruellen. Wenn er waehrend dem Trinken eingeschlafen ist (fast staendig) habe ich ihn ganz leicht an den Baeckchen gestreichelt das regt die Kleinen zum Trinken an. Nach ca. 3 Wochen hatte mein Sohn sich selbst auf einen 3-4 Std. Rhythmus eingestellt. Ich wuensche Dir viel Glueck das es bei Dir und Deinem Sohn auch so gut klappt. Alles Gute und viele liebe Gruesse aus Korea Nicole


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