Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, Sie haben uns schon mal super geholfen. Ich habe auf Ihr anraten auch nochmal meine Hebamme in Anspruch genommen. Es lief alles richtig gut. bis letzte Woche :-( Seit letzte Woche haben wir einigen Streß. Sarah (meine kleine Maus) Hat einen Atmungsmonitor bekommen weil sie Nachts schon mal beim Schlafen vergißt zu atmen. Ich vermute das durch den Streß der Bedingt durch das Wissen das sie manchmal nicht atmet und die Alarme/Fehlalarme die Menge meiner Muttermilch rapide runtergegangen ist. Als ich jetzt mal abgepumpt habe hatte ich nur noch 20 ml aus beiden Busen. Nun bin ich total am verzweifeln, der Kinderarzt möchte das Sarah so lange wie möglich gestillt wird. Ich will das auch. Aber bei so'ne kleine Menge? Ich habe Sarah schon immer dazugefüttert. Nun weiß ich nicht weiter. 20 Ml. reichen doch bestimmt noch aus oder? VIele Grüße und ein sonniges WOchenende Arlette mit Sarah
Liebe Arlette, ich kann Ihre Angst nur zu gut verstehen, ich selbst hatte ein monitorüberwachtes Baby und kenne das Gefühl, wenn einem das Herz stehen bleibt, wenn der Monitor bimmelt. Ich möchte Sie aber beruhigen, Ihre Milchmenge lässt sich steigern. Der Versuch durch Abpumpen festzustellen, wie viel Milch Sie tatsächlich bilden ist unsinnig. Keine Pumpe der Welt kann die Brust so gut stimulieren und entleeren, wie ein effektiv saugendes Baby. Auch gibt es leider mehr als eine Pumpe auf dem Markt, die für den ihr zugedachten Zweck nicht geeignet ist. Außerdem ist Abpumpen eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Kaum eine Frau ist in der Lage sich an die Pumpe zu setzen und sofort große Mengen Milch abzupumpen, selbst wenn sie eine gute Pumpe zur Verfügung hat (und schon gar nicht, wenn sie zuvor keine ausführliche Pumpberatung erhalten hat und da hapert es in der Regel oft schon ganz gewaltig. Meist bekommt die Frau die Pumpe in die Hand gedrückt und dazu den Satz „Gebrauchsanweisung liegt bei"). Es ist sogar die Regel, dass bei den ersten Pumpversuchen nur wenige Milliliter oder sogar gar nichts heraus kommt. Es gibt sogar Frauen, mit absolut reichlicher Milchmenge, die beim Abpumpen keinen einzigen Tropfen Milch gewinnen können, denn nicht jede Frau ist in der Lage sich mit dieser Maschine zu arrangieren. Wichtig ist jetzt, dass Sie es schaffen, sich wieder zu entspannen. Nach Ihrer Beschreibung besteht keine Gefahr, dass ihr Baby verhungert. Der Stress, der jetzt auf Ihnen lastet kann dazu führen, dass der Milchspendereflex beeinträchtigt wird und Ihre Milch nicht mehr so gut fließt. Daher sollten Sie wirklich versuchen, Ihr seelisches Gleichgewicht wieder zu finden und sich nicht weiter verunsichern zu lassen. Um Ihre Milchmenge zu steigern, sollten Sie häufiger anlegen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Ohnehin denke ich, dass das direkte Gespräch mit einer Stillberaterin für Sie sehr beruhigend wäre. Sie können alle Ihre Fragen stellen, die Stillberaterin kann nachfragen, wenn etwas nicht ganz klar ist und Sie bekommen direkte Antworten. Die Internetberatung kann ein direktes Gespräch nicht ersetzen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich hoffe, ich konnte Sie beruhigen und bin gerne weiterhin für Sie da. Wenn Sie es möchten, können Sie mich am Wochenende gerne anrufen, ich habe Telefonsprechstunde. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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