Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn (8 Monate) hatte vor zwei Wochen so schlimm Erbrechen, dass ich wieder voll gestillt habe. Vor der Krankheit waren wir zumindest schon mal so weit, dass er ein bisschen Gläschen und abends ein wenig Milchbrei gegessen hat. Aber seit er wieder gesund ist, isst er maximal ein paar Löffel Frühkarotten, aber nichts sonst! Er will nur die Brust. Wir haben schon versucht: Eine Million verschiedene Gemüse, Gemüse-Fleisch oder Obst, Obst-Keks, etc.-Gläschen, Apfel-, Möhren-, Kartoffel und Gurkenstücke, Brotscheiben, Brotstückchen mit Leberwurst, Reiswaffel, Milchbreie jedweder Art mit und ohne Obstgläschen, Banane. Er verweigert alles und wenn er mal einen Löffel isst, bricht er danach alles wieder aus, würgt herum etc. Ich meine, er ist inzwischen 8 Monate alt und trinkt nur an der Brust. Aber jetzt das Schlimmste: Er nimmt keine Flasche. Kein Tee, keine Folgemilch und noch nicht mal abgepumpte Muttermilch. Aber ich gehe ab nächsten Montag wieder arbeiten und dann muss er zumindest abgepumpte Muttermilch, besser aber noch Folgemilch nehmen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Kann das irgendeine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein oder ist es nur Bockigkeit? Gestern abend hat mein Mann ihm die Flasche geben wollen, einfach weil es ab nächste Woche ja sein MUSS und er hat sie total verweigert. Ist dann brüllend mit Schnuller nach superlangem Terror eingeschlafen - und hatte seit dem Nachmittag nichts zu sich genommen. Und dann musste ich nachts wieder um 23, um 3 und um 6 Uhr stillen. Das geht ja auch schlecht wenn ich wieder arbeite, denn dann bin ich ja tagsüber total unkonzentriert. Wir haben uns jetzt vorgenommen, dass mein Mann ihm nachts nur noch die Flasche anbietet, oder ist das zu grausam? Ich will ihm ja eigentlich auch nichts vorenthalten, aber durch meine Jobsituation geht es ab nächster Woche eh nicht mehr so weiter (ich werde halbtags arbeiten). Ich hoffe, du hast einen Tipp für mich! Viele Grüße, Kristin
Kristina Wrede
Liebe Kristin, es ist gar nicht selten, dass Kinder bei einer Krankheit wieder zum häufigeren Stillen zurückkehren, und theoretisch hat die Muttermilch in vielen Fällen auch noch genügend Nährstoffe, dass ein Kind mit "nur Muttermilch" gut versorgt ist. Das ist im Einzelfall natürlich von Kind zu Kind verschieden und es ist wichtig, dass der Kinderarzt und die Eltern genau beobachten, ob ein Kind Zeichen für Mangelernährungen zeigt oder nicht, wenn es in diesem Alter Beikost komplett verweigert. Abgesehen davon kann es gut sein, dass dein Kind spürt, dass du nervös bist. Das macht ihm angst und dadurch braucht es umso mehr deine Brust (als Hort der absoluten Sicherheit). Frage 1: Könntest du deine Rückkehr zur Arbeit um 1 oder 2 Wochen verschieben, um ein bisschen mehr Zeit für "Entspannung" zu gewinnen? Frage 2: Besteht nicht die Möglichkeit, dass du ihn weiterhin stillst, wenn du zuhause bist? Viele viele Mütter machen das, gerade wenn sie Teilzeit arbeiten, und es klappt wunderbar. Auch das Stillen in der Nacht ist nicht wirklich ein Problem, wenn du dein Kind bei dir im Bett hast. Mit oder ohne Brust wird dein Kind deine Nähe brauchen (Stillen ist ja viel mehr als nur eine Form der Ernährung!) und durchschlafen wird er auch nicht plötzlich, nur weil du ihn nicht mehr stillst. Und ja, ich fände es zu hart, ihm bei solch einer Veränderung (Mama nun regelmäßig stundenweise nicht mehr zu haben) auch noch zusätzlich die Brust zu entziehen. Wenn du jetzt schon bald abstillen möchtest, dann sollte das Schritt für Schritt, ganz allmählich geschehen, um für euch beide auch verträglich zu sein. Was meinst du, kannst du dir vorstellen, deinem Sohn noch ein wenig Zeit zu geben? Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin ja grundsätzlich auf jeden Fall Stillbefürworterin und möchte jetzt nicht Knall auf Fall abstillen. Ich arbeite ja nur halbtags (und zwar als Lehrerin, den Start nach den Ferien kann ich also nicht verschieben), eben weil ich Simon noch weiterstillen möchte. Ich würde auch abpumpen, damit er vormittags weiterhin Muttermilch bekommen kann, nur nimmt er ja die Flasche nicht. Mein Mann ist schon seit der Geburt unseres Sohnes in Elternzeit und ich habe den Arbeitsanfang nur soweit hinausgezögert, eben weil ich stille. Aber nun geht das finanziell nicht mehr. Mein Mann als Bezugsperson Nummer 1 bleibt jedoch zur Betreuung da und daher ist das nicht zu hart. Unser Sohn schläft sowieso schon in unserem Bett, das Problem ist nur dass ich nach nächtlichem Stillen kaum wieder einschlafen kann und es daher etwas reduzieren möchte. Eine Erfolgsmeldung gibt es jedoch: Nachdem wir uns jetzt einen konsequenten Plan gesetzt haben, hat unser Sohn gestern nacht doch tatsächlich nur mit Beruhigung durch den Schnuller und Kuscheln mit meinem Mann, wenn er dann wach war und geschrieen hat, bis halb 5 durchgeschlafen. Und dann hat er natürlich die Brust bekommen :-) So kann es von mir aus weitergehen, meine einzige Sorge ist halt nur, dass er vormittags nichts zu sich nimmt wenn ich nicht da bin und weiterhin jede Beikost verweigert bzw. nach einem Löffel erbricht :-( Viele Grüße, Kristin
Kristina Wrede
Liebe Kristin, ich glaube, ihr habt das ganz prima durchdacht und vorbereitet. Und vor diesem Hintergrund bin ich absolut überzeugt, dass Euer Kleiner auch mitspielen wird, sobald es "Ernst" wird. Ich drück dir dir Daumen für einen sanften Start in den Job, lieben Gruß, Kristina