Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Süße ist 19 Tage alt und im Moment stille ich voll. Das klappt nach anfänglichen Schwierigkeiten auch ganz gut. Nur entwickelt es sich im Moment so, dass Anna jede Stunde nach meiner Brust verlangt. Das macht mich echt unsicher. Zumal mein Großer (4) mich ständig entbähren muss. Ich habe das Gefühl immer auf dem Sprung zu sein. Ausserdem bin ich nicht jemand, der in aller Öffentlichkeit stillt und deshalb fühle ich mich sehr ans Haus gefesselt. Ich möchte gern stillen, aber ich fühle mich im Moment sehr unwohl dabei. Erstens weiß ich nicht, ob Anna genug trinkt: sie trinkt so ca. 5-7 Minuten kräftig und schläft dann aber so fest, dass nichts mehr geht. Selbst zwischenzeitliches Wickeln bringt nichts. Sie pennt einfach weiter. Seit zwei Tagen wird sie dann schon nach einer dreiviertel Stunde wach und ich denke, sie will wieder gefüttert werden. Sie reißt ihr Mündchen dann auf wie ein kleiner VOgel :-) Ich kann nichts mehr machen, was länger als eine Stunde dauert, da ich ungern "draussen" stille. Dass wiederrum macht mir Schuldgefühle. Erstens meinem Sohn gegenüber, weil er mit mir ans Haus gebunden ist und zweitens Anna gegenüber, weil ich nicht Frau genug bin, sie überalle und immer wenn sie es braucht zu stillen. *tränenkullern Ausserdem weiß ich nicht, ob die kleine im Moment mitBauchschmerzen zu kämpfen hat. Sie weint nicht, knurrt aber so die ganze Zeit vor sich hin und pupst dann oder drückt in die Pampers. Kirschkernkissen und Bauchmassage bringen nicht immer Abhilfe. Sorry, ist glaube ich alles ziemlch verwirrend. Kann micht wer aufbauen? LG isi
Liebe Isi, zwei kleine Kinder sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will im Schnitt acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Vielleicht ist ja auch nicht eine Veränderung bei der Ernährung (deren Ausgang sehr ungewiss ist) der Weg, der Ihnen weiter hilft. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihrem älteren Kind zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können? Wenn es einen Weg gibt, dass Sie wieder mehr Zeit für sich finden können und so zu etwas Erholung kommen, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem. Ihr älteres Kind kann mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu "besonderen" Zeiten machen. Sie können die Stillzeiten dazu nutzen mit dem älteren Kind ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern des größeren Kindes, damit es sieht wie es war, als es so klein war. Sie können auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei. Wo schläft Ihr Baby denn? Falls es nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe schläft, versuchen Sie einmal, es direkt neben Ihnen (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben Ihrem Bett oder gleich mit in Ihrem Bett) schlafen zu lassen. So bekommen Sie nachts mehr Ruhe als wenn Sie aufstehen müssen. Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen. Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken. Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Denken Sie immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines enschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der Ihnen weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo isii, NICHT AUFGEBEN!!!! das ist das, was ich dir zu allererst sagen möchte! Ich kenne dein Problem gut. Habe schon eine Tochter (fast 5, ein halbes Jahr voll gestillt) und einen Sohn (5 Monate, auch bisher voll gestillt). Ich war auch zwischendurch oft verzweifelt, hatte dieselben Sorgen wie du. Allerdings muss ich sagen, dass es mir nix macht, auch mal außerhalb der eigenen vier Wände zu stillen. Mach dich nicht verrückt, auch wenn du das Gefühl hast, deine Kleine würde dich auffressen. Vielleicht wächst sie gerade und will deshalb öfter trinken. Wenn sie nicht satt würde, würde sie brüllen und nicht schlafen. Kopf hoch! Wie sagt Nina Ruge immer? ALLES WIRD GUT!
Mitglied inaktiv
Hi! ...nicht Aufgeben! Ich hatte/habe auch einen kleinen Still-Junkie daheim :-) Gerade in den ersten Wochen habe ich so gut wie ausschließlich gestillt!!! Da gab es oft gar kein "dazwischen". Dazu kam, daß wir keinen Schnuller hatten. Es wurde/wird also ausschließlich bei Mama genuckelt :-) Aber zum Thema "ans Haus gefesselt". Ich war trotzdem häufig mit meiner Kleinen unterwegs. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sie unterwegs sehr viele Stillmahlzeiten bzw. Nuckel-Einheiten einfach verschlafen hat. Im Auto oder im Kinderwagen. Und wenn sie dann doch am quengeln bzw. hungrig war, habe ich sie unterwegs gestillt. Dazu muß ich sagen, daß ich auch nicht die große "in der Öffentlichkeit-Stillerin" bin. Ich habe mir im Vorfeld schon immer Gedanken gemacht, wo ich evtl. stillen könnte. Und da gibt es unendlich viele Möglichkeiten!!! Im Auto, in der Umkleidekabine, in einem Wickelraum zur Not auch 'mal auf einer Toilette. LG Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo, ich kenne das gut... Aber es wird besser!!!! Vielleicht hilft es Dir, das Baby zwischen den Mahlzeiten im Tuch zu tragen. So hast Du mehr Zeit und einigermaßen freie Hände für das größere Kind. Unsere Kleine hat dann locker 3 Stunden am Stück geschlafen. Alles Liebe Kathi!
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