Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hormonspirale trotz Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hormonspirale trotz Stillen

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Meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt und bekommt noch 1 mal nachts, sowie morgens und abends eine Stillmahlzeit. Ich würde mir gern die Hormonspirale Mirena einsetzen lassen, allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen, wie sich das auf die Muttermich auswirkt. Wie siehst Du das ?


Biggi Welter

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? Liebe Kerstin, die Hormonspirale enthält ein Gestagen und Gestagene beeinträchtigen normalerweise die Milchmenge kaum. Es gibt sogar Untersuchungen, die eine längere Stillperiode bei Frauen beobachteten, die mit einem Depot-Medroxyprogesteron verhüten gegenüber Frauen, die keine hormonellen Empfängnisverhütungsmethoden verwenden. Ich habe bisher auch noch von keiner Frau gehört, dass sie nach dem Einsetzen der Mirena Probleme mit der Milchmenge hatte. Der Übertritt an Gestagen in die Muttermilch liegt bei oraler Einnahme zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis zu den gestagenhaltigen Intrauterinpessaren (z.B. Mirena) liegen noch keine Daten vor, sie sind aber laut „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 „wahrscheinlich ähnlich wie orale Kontrazeptiva zu bewerten". Ich zitiere dir auch noch die Empfehlung für die Praxis aus o.g. Quelle: „Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." LLLiebe Grüße Biggi


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