Frage: Hormone?

Hallo Biggi Erstmal vielen dank das es euch hier gibt, hier wurden schon viele fragen für mich beantwortet. Lese sehr oft hier mit. Meine tochter ist heute vier monate alt u ich stille sie von anfang an voll. Nur irgendwie bekommt mir das stillen im moment nicht so dolle. Ich bin oft schlapp u mir tuen alle knochen weh und ich habe haarausfall. War extra beim gyn heute deswegen, jedoch meinte der es sei durch das lange stillen normal solche symptome zu haben, durch den abfall der hormone. Ist das so? Habe mein erstes kind damals auch ein jahr gestillt, da war das nicht so, allerdings war ich da noch 6jahre jünger als jetzt.

von mama2512 am 25.06.2012, 14:19



Antwort auf: Hormone?

Liebe mama2512, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder je nachdem wie lange gestillt wurde kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haare, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer "Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfalls. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Sprechen Sie einmal mit dem Hausarzt, ob er evtl. ein Blutbild anfordert und die Schilddrüse untersucht. Es kommt nämlich gar nicht so selten vor, dass bei einer Frau nach einer Schwangerschaft gesundheitliche Probleme z.B. mit der Schilddrüse auftreten und die oben genannten Symptome auftreten. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 25.06.2012