Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

hormone in der muttermilch

Frage: hormone in der muttermilch

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hallo biggi, habe nun schon von verschiedenen müttern (die schon lange nicht mehr stillen) gehört, dass angeblich weibliche hormone in die muttermilch übergehen. das hat sogar ein frauenarzt behauptet. stimmt das? (kann ich mir zwar kaum vorstellen, sonst hätten alle die viel kuhmilch trinken jede menge kuh-hormone in sich :-) ist vermutlich wieder eine von diesen "Spinne in der Yuka-Palme"-Geschichten?) falls das stimmen sollte, welche auswirkungen hätte es beim kind? vieln dank vorab mira


Biggi Welter

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? Liebe Mira, ja, in der Muttermilch sind auch Hormone, das stimmt. Doch das ist für die Kinder nicht schädlich, denn diese Hormone gehören zu den normalen Bestandteilen der Muttermilch. Insgesamt sind übrigens mehr als 300 verschiedene Inhaltsstoffe der Muttermilch bekannt, allerdings ist noch nicht von allen genau bekannt, welche Funktion sie haben. Was nun den eventuellen Übertritt von Hormonen aus Verhütungsmitteln wie der Antibabypille betrifft, zitiere ich dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Gestagene (Novethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini- oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben - wenn überhaupt - nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot-Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ... ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." LLLiebe Grüße Biggi


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