BärundMaus
Hallo liebe Biggi oder Kristina, ich bin jetzt in der 35. SSW und stille noch meinen 2,5 Jahre alten Sohn (wir haben noch einen 4,5 jährigen Sohn). Dank Eurer Hilfe mit dem "Wecker stellen" trinkt er nachts nicht mehr an der Brust. Er trinkt morgens beim Aufwachen und mittags zum Mittagsschlaf. So war es jedenfalls bis vor eine paar Tagen noch. Jetzt will er morgens und nachmittags ganz oft an die Brust. Warum nur? Spürt er die Veränderung (er ist sehr anhänglich und eifersüchtig) oder liegt es an der schlimmen Erkältung, die er gerade hat? Keine Ahnung. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits möchte ich ihm das Stillen nicht nehmen (er liebt es noch so/ und zumindest ab und zu genieße ich auch noch die intensive Nähe zwischen uns) aber auf der anderen Seite, macht es mich manchmal innerlich richtig aggressiv, wenn er an meiner Brust trinkt. Es löst auch manchmal Wehen aus. Was soll ich nur machen? Ich will ihm nicht weh tun. Ich denke, die Geburt des Babys wird im schon schwer genug fallen. Da kann ich ihm doch nicht noch das heiß geliebte Stillen nehmen. Wenn ich meinen Sohn weiter stille und dann das Baby zur Welt kommt., kann ich dann meinen 2,5 jährigen Sohn trotzdem mitstillen? Nimmt er dem Baby keine Nährstoffe, also zuviel Milch weg? Und ab welchen Tag nach der Geburt kann der Große dann wieder auch an meine Brust? Vielen Dank für die Hilfe.
Kristina Wrede
Liebe BärundMaus, uiiii, bald ist es so weit! Ja, auch dein "Großer" wird das wohl spüren, und es ist immer am einfachsten, wenn Mama dem Gefühl Worte gibt und mit dem Kind über seine Ängste spricht. Wir denken, die Kleinen verstehen uns nicht, aber sie verstehen viel mehr als wir uns vorstellen können, und vor allem spüren sie genau, ob wir sie ernst nehmen oder nicht. Natürlich ist auch eine Erkältung oft ein Grund für die Stillkinder, wieder häufiger an die Brust zu gehen. Wir können dir die Entscheidung nicht abnehmen, wie oft dein Großer stillen darf, und ich stimme dir zu: Unter "Agression" zu stillen ist nicht gut, die Kinder spüren ja auch das. Dann vielleicht lieber zu ganz festen Zeiten, die du auch nach der Geburt leicht einhalten kannt. Denn in seinem Alter ist es durchaus möglich für ihn die Erfahrung zu machen, dass nicht mehr alles "nach Wunsch" geht, trotzdem Mama und Papa liebevoll da sind und die Welt auch ohne (ständiges) Stillen gut und schön ist. Beim Tandemstillen ist die Regel meist: Erst das Baby, dann das ältere Geschwister. Allerdings gibt es auch Mütter, die gleichzeitig beide Kinder stillen und zwar an einer Seite Baby, an der anderen Bruder/Schwester, und dann bei der nächsten Stillmahlzeit jeweils an der anderen Brust. Wegnehmen wird der Große dem Baby nichts, wenn er nicht pausenlos an der Brust ist. Im Grunde hilft er sogar dabei, dass die Milchbildung nach der Geburt schön in Gang kommt! Er könnte also gleich nach der Geburt wieder stillen, wenn du das so möchtest. Wenn also das ältere Kind nur gelegentlich stillt, wird das Neugeborene genug Kolostrum bekommen (in den ersten drei oder vier Tagen nach der Geburt). Sollte das ältere Kind öfter stillen, möchte die Mutter vielleicht sicher sein, dass das Neugeborene auch Vorrecht an der Brust hat (was natürlich auch zu Eifersucht führen kann, wenn bis dahin das ältere Kind jederzeit an die Brust durfte). Wenn die Mutter während der ersten Wochen extra Hilfe zuhause hat, kann diese Hilfe oder der Vater vielleicht dem größeren Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, so dass es für die Mutter einfacher ist, sich dem Baby zu widmen. Lieben Gruß, Kristina