Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Liebe Biggi, ich weiß nicht so richtig weiter. Unsere Alice (4 Monate, ist jetzt ca. 60 cm und wiegt nicht ganz 6 kg. Also alles im ´grünen Bereich´) hat die ersten drei Monate relativ gut geschlafen, auch oft nachts durchgeschlafen. Aber inzwischen sind die Nächte extrem unruhig. Ich stille sie oft (schaue gar nicht mehr auf die Uhr). Ihr Bettchen ist schon von Anfang an an unserem ´angebaut´, da unser Bett (1,40 m) zu klein ist. Jedenfalls sind die Nächte für mich so langsam ne echte Herausforderung. Zumal wir noch unsere ´Große´ haben (inzwischen 3 ¼ Jahre). Gerade früh, wenn Lucie in KiGa gehen soll und es recht hektisch bei uns zugeht bin ich total genervt und unausgeglichen... einfach nur müde und erschöpft. Heute früh hab ich sie angeschrieen, weil sie nur getrödelt hat und die ganze Zeit am quengeln und jammern war. Mir hat das dann furchtbar leid getan und ich hab mich bei ihr entschuldigt. Aber ich merke, dass meine Nerven total angespannt sind. Mir fehlt so sehr mein Nachtschlaf und ich wünschte, Alice würde endlich wieder gescheit schlafen. Mein Mann kann die Nachtschicht auch nicht übernehmen. Er hat erst seit kurzem einen neuen Job und muss früh zeitig raus... Tagsüber kann ich auch nicht schlafen. Da schläft zwar Alice, aber sie steht draußen und Nachmittag ist Lucie da. Ich will sie doch auch nicht immer abgeben zur Oma oder so. Da ist sie schon sehr oft. Ich glaub hab soeben einen Punkt erreicht, wo mir alles zu viel ist. Bin selber auch noch erkältet und und und ... Übrigens hat Lucie gut zweieinhalb Jahre gebraucht, um Nachts durchzuschlafen. Aber nochmal so lange halt ich das nicht aus. Gruß Kristina


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? Liebe Kristina, ich fürchte, das Patentrezept, das Du dir von mir erhoffst, habe ich nicht. Unruhige Nächte gehören zum Alltag mit Babys und es gibt keine – das Kind und seine Bedürfnisse achtenden – Rezepte, um die Nächte wie durch Zauberhand ruhiger zu machen. Da liegt der andere Weg, sich selbst Nischen zur Erholung zu suchen und Hilfe einfzufordern, um den Alltag besser zu bewältigen eben doch näher. Warum kannst Du am Vormittag nicht schlafen, wenn dein Baby schläft? Das verstehe ich nicht so ganz, denn es spricht sicher nichts dagegen, dass Du dir dort eine Nische zur Erholung suchst, wo es sie gibt und das scheint offensichtlich der Vormittag zu sein. Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein Kind für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. LLLiebe Grüße Biggi


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