Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Hallo... Ich habe ein 8 wochen altes Baby, was ich gestillt habe bzw noich stille. Ich habe tagsüber gestillt und abends zum schlafen gabs mal ein Fläschen oder nachts, aber nie mehr. Das hat die ganzen Wochen prima geklappt. Nun hatte ich am Wochenende schmerzen und habe schmerztabletten genommen und abgepumpt (natürlich weggekippt). Ich hatte immer minimun 130 ml beim abpumpen.Seit Montag stille ich wieder, bzw habe zwischendurch vor einer Mahlzeit mal abgepunpt und hatte nurnoch 20 ml von beiden seiten!!!!!!! Mein kleiner suagt aber trotzdem, natürlich wird er nach kurzer Zeit unruhig, weil anscheinend nichts mehr kommt.... Kann das durch die Schmerzmittel kommen? Ich möchte trotzdem unbedingt weiter stillen, was kann ich machen um mehr Milch zu bekommen? Vielleicht zwischen den Mahzeiten vom kleinen nochmal abpumpen? Ausserdem merke ich das es beim trinken in der Brust zieht (nicht doll- aber das war sonst nicht)... Ansonsten hab ich keine Schmerzen... Wäre dankbar für Hilfe.. Viele Grüße


Biggi Welter

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? Liebe Schwuppel, nein, es kommt nicht durch das Schmerzmittel, dass Ihre Milchmenge so drastisch abgenommen hat (es gibt übrigens Schmerzmittel, die ein Weiterstillen erlauben). Es ist vielmehr so, dass Ihrer Brust durch die Stillpause und auch dadurch, dass Ihr Kind immer wieder einmal eine Flasche bekommt ein niedrigerer Bedarf vorgegaukelt wurde und daher die Milchproduktion verringert wurde. Am besten wenden Sie sich jetzt an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die mit Ihnen gemeinsam daran arbeitet, wie Sie Ihre Milchmenge dem Bedarf Ihres Kindes anpassen können. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die zur Zeit notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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