Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

HILFE!!!!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: HILFE!!!!

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi! Ich bin völlig fertig mit meinen Nerven! Unsere kleine Katja ist nun 5 Monate alt. Sie hat von anfang an eigentlich nie Schwierigkeiten gemacht in Punkto Nachtschlaf. ABER NUN! Ich hatte vor 3 Wochen Grippe mit Fieber, hab aber weiter gestillt. Da hat es angefangen. Katja wurde unruhig und ich musste nun Nachts 4 mal aufstehen. (Wäre ja noch nicht so schlimm!) Dann bekam Katja auch Fieber und Schnupfen und seither muss ich alle halbe Stunde in der Nacht auf weil sie schreit. Sie läßt sich dann auch nicht beruhigen wenn ich auf die einrede, sie hat da auch noch die Augen zu und schreit nur! Dann nehm ich sie raus, lege sie an und dann nukelt sie ein bischen und schläft wieder ein. Zum versuch hab ich sie auch schon mit ins Ehebett genommen, ist aber das selbe Spiel. Tagsüber trinkt sie auch total unkontrolliert. Sie mcht einen Schluck dreht sich weg dreht sich wieder zur Brust und dann wieder von Neuem. 100x andocken und wieder ausspucken. Das macht sie übrigens Nachts auch! Ich weiß nichtmehr weiter, sie schläft tagsüber auch nicht! Im KW max eine Stunde, dann wacht sie auf und schreit! Sie ist sonst sehr aufgeweckt, aber sie will und will einfach nicht mehr schlafen! Obwohl sie sich die Augen oft reibt und auch gähnt, aber NIX! Was soll ich nur tun??? Ich stille sie noch voll, hat sie nicht mehr genug??? Milch hab ich noch genug. Katja ist auch norm. immer an der oberen Grenze der Gewichtskurve. Bitte um Rat!!! DANKE!!!!!! Eine sehr müde Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, es ist sicher nicht anzunehmen, dass dein Kind von deiner Milch nicht mehr satt wird, schon gar nicht, wenn es offensichtlich so gut zunimmt, dass es im oberen Bereich mit seinem Gewicht liegt. Wahrscheinlich ist deine Kleine einfach noch (oder schon wieder) krank oder es machen sich die Zähne oder auch ein Entwicklungsschub (lernt sie gerade das Robben?) unangenehm bemerkbar. Vorsichtshalber solltest Du sie von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, um auszuschließen, dass ihr etwas fehlt. Falls sie eine verstopfte Nase hat, kann es ihr helfen aus der Apotheke Kochsalzlösung zu besorgen und in die Nase zu träufeln. Du kannst aber auch ein bisschen Muttermilch ausstreichen und als Nasentropfen verwenden. Wenn der Schleim in der Nase sich durch die Tropfen (oder die Muttermilch) gelöst hat, kannst Du versuchen die Nase mit einem Nasensauger vorsichtig frei zu saugen (die Kochsalzlösung dient nicht dem Abschwellen, sondern dem Verflüssigen des Schleims). In manchen Fällen ist auch der kurzfristige Einsatz von abschwellenden Nasentropfen berechtigt, darüber solltest Du mit der Kinderärztin/arzt sprechen. Kinder mit verstopfter Nase tun sich beim Trinken an der Brust leichter, wenn sie in einer eher aufrechten Stillhaltung gestillt werden (z.B. im Hoppe-Reiter-Sitz). Eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum ist ebenfalls hilfreich. Ein Kind, das nicht daran gewöhnt ist, mit den Eltern zu schlafen, braucht manchmal etwas Zeit, um im Familienbett zur Ruhe zu finden. Ein einmaliger Versuch ist nicht immer sofort vom Erfolg gekrönt. Gerade wenn Du selbst krank warst und nun dein Kind krank ist, musst Du deine Kräfte schonen. Deshalb ist jetzt weder die Zeit für spiegelnde Kachelwände und blitzende Fenster und auch nicht für mehrgängige aufwendige Menus. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn deine Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. TU ETWAS FÜR DICH!!!!!! Der nächste Tipp ist ein Tragetuch. Du kannst dir den Alltag deutlich leichter machen, wenn Du dein Kind an deinem Leben teilhaben lässt. Dazu eignet sich ein Tragetuch hervorragend. So ist dein Baby mit dabei, es hat deine Nähe und spürt die Wärme deines Körper, kann immer wieder schlafen, wenn ihm danach ist, aber auch erleben, was Du gerade tust. Gleichzeitig hast Du mit einem korrekt gebundenen Tuch mindestens eine Hand frei und kannst noch andere Dinge tun. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Martina, ich bin zwar nicht Biggi, aber dein Posting kam mir doch sehr bekannt vor! Lara hatte durch eine Erkältung einen so wunden Rachen, dass ihr das Schlucken weh tat und ähnlich reagierte wie deine Katja. Bei einer vorigen Erkältung wurde sie auch stündlich wach und behielt das (sehr) lange Zeit bei, hat sich jetzt aber wieder gegeben. Dritter Gedanke: Kann es sein, dass sie Zähnchen bekommt? Vielleicht tun ihr die Zahnleisten zu weh zum trinken. Probiers mal mit etwas Kaltem oder einem kalt-feuchtem Waschlappen. LG und mein Mitleid Stella


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