Hilfe bei Milchüberschuss

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Hilfe bei Milchüberschuss

Guten Morgen! Hab wieder mal eine Frage und hoffe auf hilfreiche Tipps: Mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und bekommt seit Beginn des 7. Lebensmonats Beikost. Da ich jetzt mords gesundheitliche Probleme habe und eine medikamentöse Behandlung eventuell nicht zu verhindern ist, würde ich gern schön langsam abstillen. Ich möchte nicht, dass mein Kleiner irgendwelche Medikamente mitschlucken muss, auch wenn sie vielleicht nicht so schlimm für ihn sind. Ehrlich gesagt, fühle ich mich körperlich auch ziemlich am Sand, erschöpft und ausgelaugt. Nebenbei macht es mich traurig, dass das Stillen wegen meiner körperlichen Konstitution aufhören soll/muss. Aber es hilft nichts: ich fühle mich wirklich nicht mehr gut und jeder Tag erfordert sehr viel Kraft. Mein Problem ist jetzt, dass die Milchmenge nicht zurückgeht, obwohl mein Sohn am Vormittag etw. Obstbrei, zu Mittag beinahe ein ganzes Gläschen Gemüse-Fleischbrei und am Nachmittag Getreidebrei bekommt. Am Morgen, Abend und in der Nacht stille ich ihn voll, nach den anderen Mahlzeiten lege ich ihn auch an, was er gern annimmt (sogar nach der Mittagsmahlzeit). Ich hatte gehofft, dass sich die Milchmenge darauf einspielt und zurückgeht, aber ich hab immer Überschuss - bedeutet: auch nach dem Trinken spritzt die Milch in Fontänen raus, wenn ich ein wenig zusammendrücke und zwei Stunden nach dem Stillen fühlt sie sich bereits wieder sehr prall an. Ich gebe pro Mahlzeit nur eine Seite. Habe es mit Kühlen zwischendurch probiert, hab Salbeitee und Pfefferminztee getrunken und jetzt sogar Salbeikapseln, die eigentlich gegen übermäßige Schweißproduktion verabreicht werden, geschluckt. Es hat sich überhaupt nichts verändert. Nach wie vor sind beide Seiten mords prall gefüllt. Ich hab Angst, eine Mahlzeit auszulassen, weil ich dann das Gefühl habe, zu explodieren.... Was kann ich tun, um das in den Griff zu bekommen? In meiner Familie sagen alle, ich müsse diese Abstilltabletten nehmen, weil es sonst bei mir nicht klappen würde. Aber ich will nicht so radikal von einem Tag auf den anderen abstillen! :-( Da meine Milchgänge immer wieder verstopfen, habe ich den Tipp bekommen, Vitamin C und Lecithin einzunehmen - steigert das die Milchmenge? Danke für eine Antwort!!!

von mfmf am 09.03.2012, 08:09



Antwort auf: Hilfe bei Milchüberschuss

Liebe mfmf, es ist dein gutes Recht zu entscheiden, ob du weiterstillen möchtest oder nicht. Allerdings solltest du wissen, dass das Abstillen den Stress weiter ankurbeln kann, denn beim Stillen werden beruhigende Hormone ausgeschüttet, die dann wegfallen. Und das Stillen selbst ist meist nicht der Grund, warum Mütter sich so schlecht fühlen, sondern andere Dinge in ihrem Alltag, die sie belasten (wird ihre Arbeit wertgeschätzt, fühlen sie sich geliebt und unterstützt, wie läuft es in der Partnerschaft...). DIESE sollten unter die Lupe genommen werden, wenn es der Mutter wirklich wieder besser gehen soll :-) Auch ist es wirklich so, dass deine Milch immer noch die beste Alternative ist, auch wenn du - stillverträgliche - Medikamente bräuchtest. Der Ersatz ist ja auch nicht frei von Substanzen, die wir nicht gern in unseren Kindern sehen würden, die aber überall um uns herum lauern, weil wir Schindluder mit unserer Umwelt betreiben. Um deine Milchmenge zu reduzieren hilft es vielleicht eher, wenn du die einzelnen Stillmahlzeiten nur gerade so kurz sein lässt, bis der Druck verschwindet, und nur noch zu ganz bestimmten Zeiten länger stillst. Ansonsten lass dich mal von deiner Hebamme beraten, was sie dir empfiehlt! Lecithin und Vitamin C, die auch wie bei häufig wiederkehrenden Milchstaus empfehlen, regen die Milchbildung nicht an, daran kann es nicht liegen. Vielleicht will einfach auch dein Körper noch gar nicht abstillen?? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.03.2012