Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe bei Angina

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hilfe bei Angina

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Ich bin völlig fertig. Hatte vor vier Wochen gerade Grippe mit hohem Fieber und davon eine Nasennebenhöhlenentzündung übrig behalten, die ich mit dem Inhalieren von Salz und Kamille bekämpfe. Nun habe ich seit gestern Angina. Dicke, eitrige Mandeln, starke Schluckbeschwerden, Fieber und leichtes Stechen in der Herzgegend. Ich stille meinen drei Monate alten Sohn und möchte deshalb keine Antibiotika nehmen. Was kann ich machen? Geht Angina von alleine weg? Gibt es eventuell stillverträgliche Antibiotika, bei denen nicht in dem Beipackzettel steht, dass beim Kind schwere Durchfälle und Pilzbefall auftreten können? Mit Abpumpen funktioniert nicht, habe ich bei meiner Tochter damals schon probiert. Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Zozo, Du musst nicht leiden, es gibt ganz sicher stillverträgliche Antibiotika! Die Theorie, dass sich beim Kind Resistenzen entwickeln könnten, wenn die Mutter Anitibiotika einnimmt, ist bis heute nicht bewiesen. Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. "dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich die Hausärztin in Berlin bei der Embryonaltoxikologie erkundigt (Tel.: 030-30308111) wenn sie sich nicht sicher sein sollte. Gute Besserung! Biggi


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