Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hautprobleme, Stuhlgang und Stillrhyhtmus - Achtung, sehr lang!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hautprobleme, Stuhlgang und Stillrhyhtmus - Achtung, sehr lang!

Mitglied inaktiv

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Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist 9 Wochen alt und wird noch voll gestillt.Nach der Geburt hatte sie zunächst viele Pickelchen überall, was man mir als Neugeborenenakne erklärte. Um die 4. Woche herum häuften sich diese Pickelchen wieder, nachdem sie zunächst zurückgegangen waren. In dieser Zeit musste bei ihr auch ein MRT gemacht werden und sie hat ein Narkosemittel erhalten. Kann sie auch darauf irgendwie reagiert haben? Seit der 5.-6. Woche kam dann noch ein Milchschorf hinzu. Diesen hat sie aber nicht nur auf dem Kopf, sondern auch über den Augen von einer Augenbraue zur nächsten. An dieser Stelle tritt er mal mehr, mal weniger auf, so dass ich vermute sie reagiert auf irgendetwas, was ich gegessen habe und ihr dann mit der Muttermilch weitergebe. Außerdem hat sie seit dieser Zeit auch Probleme mit dem Stuhlgang. Dieser ist sehr unregelmäßig, so alle 7 Tage. Habe gelesen dass das durchaus normal ist, was mich beunruhigt, ist der Geruch. Es riecht wie "faule Eier" und auch wenn sie Blähungen hat (häufig während des Stillens), ist dieser stinkige Geruch da. Von mehreren Seiten wurde mir nun schon gesagt, es könnte sich um eine Laktoseintoleranz handeln. Könnte dies wirklich dahinter stecken und wie verhält man sich in so einem Fall? Kann man das irgendwie testen oder soll ich einfach mal auf gut Glück meine Ernährung umstellen? Auf was müsste ich dann alles verzichten? Außerdem noch eine Frage zum Stillrhythmus: Meine Maus hat von Anfang an schon sehr regelmäßig alle 3 Stunden getrunken. Seit kurzem werden die Abstände größer und sie trinkt meist alle 4 Stunden. Nachts kommt sie auch schon mal 6 Stunden über die Runden. Heute hat sie halb 4 in der Nacht getrunken und wollte dann erst wieder um halb 10 vormittags was. Sie trinkt auch immer nur ganz kurz und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sie da genug bekommt. Hat aber bis jetzt immer richtig gut zugenommen (meist 200g die Woche) und immer ordentlich nasse Windeln. Ist auch immer zufrieden und ausgeglichen. Also scheint es ja für sie zu reichen. Lese nur immer, dass Babys so alle 2-4 Stunden Hunger haben und 8-12 Mal Stillen am Tag normal ist. Wir kommen manchmal nur auf 5 Mal, ist das auch normal? Sie will auch nicht öfter trinken, im Gegenteil, wenn man ihr eher was anbietet, wird sie ganz verrückt und kriegt nen Schreianfall. Kann es daher auch sein, dass sie instinktiv nur so selten und kurz trinkt, weil sie eben irgendwas nicht verträgt? Dass sie also nur so oft trinkt wie gerade noch ausreicht, weil mehr ihr eben noch mehr Blähungen verursachen würde? Beim Trinken zappelt sie nämlich auch sehr oft rum und ist unruhig, so als ob ihr das unangenehm ist. Oder gibt es einfach Babys, die schon so früh mit wenigen Mahlzeiten auskommen und in kürzester Zeit die maximale Menge trinken? Vielen Danke für Ihre schnelle Antwort! Lg, Anne


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Liebe Anne, das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit - die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre Ihr Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre) - dann hätte es gar nichts gebracht, die Milchprodukte aus Ihrer Ernährung wegzulassen. Ob nun eine Unverträglichkeit auf das Kuhmilcheiweiß vorliegt, lässt sich so ohne Weiteres auch nicht sagen. Milchschorf ist die Bezeichnung für eine fettige, gelbbraune Schuppenschicht, die sich bei Säuglingen auf der Kopfhaut bilden kann. Diese Hautveränderung ist nur vorübergehend und völlig ungefährlich. Es heißt Milchschorf, weil es ähnlich aussieht wie übergekochte Milch auf einer Herdplatte. Seine Ursache ist unbekannt, meist ist er einfach eine vorübergehende Störung der Haut im Neugeborenen und frühen Säuglingsalter. Wahrscheinlich kann er auch durch die Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) ausgelöst werden, ist aber kein sicherer Hinweis auf eine allergische Veranlagung. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, allerdings dürften andere Faktoren z. B. eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen ebenfalls eine Rolle spielen. Mit einer "Milchallergie" hat der Milchschorf nichts zu tun und auch nichts mit Ihrer Ernährung. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Es gibt Kinder, die auf kleine Eiweißbestandteile, die aus der Nahrung der Mutter in die Muttermilch übergehen reagieren. Am häufigsten sind Reaktionen auf Kuhmilch, Soja, Fisch. Diese besonders empfindlichen Kinder können tatsächlich von einer Diät der Mutter profitieren. Ob auch Ihr Kind zu diesen seltenen Fällen gehört, kann ich nicht sagen. Eine Auslassdiät unter fachlicher Aufsicht - damit es bei Ihnen nicht zu Mangelerscheinungen kommt, kann ein Weg sein, es herauszufinden. Auch der Geruch des Stuhls deutet nicht unbedingt auf ein Problem hin, denn auch bei voll gestillten Kindern duften die Ausscheidungen und Winde nicht immer nach Rosen. Solange es dem Kind jedoch gut geht und es gedeiht, sind diese Winde zwar eine Belästigung für die Nase, aber sonst kein gesundheitliches Problem. Ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann nach bedarf gestillt werden. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann schlafen, so lange es will. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Für das von Ihnen beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, die Antwort hat Se nicht erschlagen ;-). LLLiebe Grüße, Biggi


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Was mir noch eingefallen ist: Meine Tochter hat auch früh immer eine verstopfte Nase und wenn ich sie absauge, kommt jeden Früh eine riesige Menge Schleim raus. Tagsüber ist es nicht so schlimm. Dachte erst sie hat nen normalen Säuglingsschnupfen, aber so richtig weg ging das noch nie trotz Muttermilch in die Nase, Globuli und sonstigen Hausmittelchen. Kann das also auch mit irgeneiner Nahrungmittelunverträglichkeit zusammenhängen?


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