Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

HA Prophylaxe - was vergessen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: HA Prophylaxe - was vergessen

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Hallo Frau Welter, vielen Dank erst einmal für Ihre bisherigen Tips. Nun noch 'ne Frage: da ich ja ungewollterweise (!!!) die Allergieprohylaxe wohl "beendet" habe indem ich meinem 4,5 Monate alten Sohn 1 x Aptamil (ohne HA) gegeben habe würde ich nun gerne folgendes wissen: soll ich denn jetzt überhaupt noch darauf achten, ob ich ihm HA Nahrung gebe oder ist es jetzt auch egal (!)also kann ich ihm jetzt (im Notfall) auch weiterhin Aptamil geben ? Heisst es auch, dass ich meinen Sohn NIE "voll gestillt" habe, da ich ihm in den heissen Sommertagen auch Tee und Wasser gegeben habe sowie bei Blähungen SAP und täglich seine Vigantolleten ??? Vielen Dank für die Info Yasemin


Biggi Welter

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? Liebe Yasemin, ein Kind gilt nur dann als „voll gestillt", wenn es keine andere Flüssigkeit oder Nahrung außer Muttermilch bekommt, also auch keinen Tee und kein Wasser. Die Gabe von ärztlich verordneten Medikamenten (z.B. Vitamin-D-Präparate) ist dabei zulässig. Bekommt ein Kind zusätzlich zur Muttermilch Tee oder Wasser, dann ist es nicht mehr voll gestillt. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee. Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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