Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Grüner Stuhlgang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Grüner Stuhlgang

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Unser Sohn (jetzt 3 Monate) hatte, gleich nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, grünen Stuhlgang (nicht stinkend), Koliken und schwallartiges Erbrechen, begleitet von vielem Schreien, aber kein Fieber. Kai trank aber regelmäßig und gut und nahm an Gewicht zu. Der Kinderarzt sagte mir, das es sich um eine Darminfektion handelte und ich ganz normal weiterstillen sollte. Ich habe zusätzlich noch im Stillbuch von Hannah Lothrop nachgeschlagen, die schreibt, dass grüner Stuhl aber auch von einer Lactoseunverträglichkeit herrühren kann. Ich habe daraufhin keine Kuhlmilch mehr getrunken, wohl aber Käse und Joghurt gegessen, und der Stuhlgang normalisierte sich allmählich. Nun wusste ich aber nicht, ob dies an meiner veränderten Ernährung lag oder einfach daran, dass die Infektion vorüber war. Einige Wochen darauf habe ich wieder Kuhlmilch getrunken und der Stuhl wurde wieder grün und schleimig. Daraufhin habe ich die Kuhlmilch wieder weggelassen und es wurde wieder besser. Vor zwei Wochen habe ich dann Milchreis gegessen (selbstgekocht mit Kuhmilch) - ich dachte, da die Milch gekocht hatte, hätte dies keine Auswirkungen auf Kai - und da wurde der Stuhl wieder grün und schleimig. Könnte Ihrer Meinung nach eine Lactoseunverträglichkeit oder Milcheiweiß-Allergie vorliegen, und wie kann man sicher feststellen, ob eine Lactoseunverträglichkeit oder eine Milcheiweiß-Allergie vorliegt? Ich möchte verhindern, dass, wenn ich Kai später einmal Flaschennahrung oder überhaupt Kuhmilchprodukte geben möchte, dies ernste Folgen für ihn hat. Unseren ersten Sohn (jetzt fast 2) habe ich fast 10 Monate lang gestillt, ohne diese Probleme.


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? Liebe Kerstin, das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit – die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre ihr Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre) – dann hätte es gar nichts gebracht, die Milchprodukte aus Ihrer Ernährung wegzulassen. Ob nun eine Unverträglichkeit auf das Kuhmilcheiweiß vorliegt, lässt sich so ohne Weiteres auch nicht sagen. Schwallartiges Erbrechen bei Säuglingen kann viele verschiedene Ursachen haben, eine Unverträglichkeitsreaktion ist nur eine Möglichkeit. Die Farbe des Stuhls lässt solche Rückschlüsse ebenfalls nicht sicher zu, denn der Stuhl eines voll gestillten Kindes kann sehr unterschiedliche Farben annehmen ohne dass dies bedenklich ist. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls `KosmetikA betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen - vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden - mit massiven Bauchproblemen. Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, damit er weniger Luft schluckt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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