Mitglied inaktiv
Hallo! Also meine Tochter Joseline ist nun 6 Wochen alt und bis vor 3 Tagen hat sie pro Brust immer so zwischen 5-10 Minuten getrunken und das immer recht gemütlich, fast nie hastig und war danach auch zufrieden und die Welt war in Ordnung. Sie kommt immer so alle 2-3 Stunden, Nachts seit der Geburt auch schon alle 5-6 Stunden, machmal alle 4 Stunden. So war alles immer OK,aber auf einmal will sie wenn überhaupt nur eine Brust, dann weint sie zwischendrin ständig, ich muß sie echt schon fast zwingen, daß sie trinkt,was sie dann auch tut,aber immer mit viel Protest und dann auch nur eine und die andere dann 2-3 Stunden später und dann wieder mit Gemotze. Die Milch fließt ganz normal, ich merke auch wie immer den Milcheinschuß. Ich habe nichts anderes gegessen als sonst und getrunken auch nicht, auch nicht weniger oder mehr. Es ist alles so wie es sein soll, aber Joseline eben nicht. Sie macht ansonsten einen gesunden Eindruck und auch so lacht sie viel und ist total quietschfidel. Was soll ich davon halten? Soll ich ihr weiterhin die Brust ein bißchen drängender hinhalten? Wenn ich sie ganz wegnehme, dann mag sie es auch nicht. Sie motzt ab dem Zeitpunkt, ab dem die Milch einschießt, wenn sie nur ein wenig nuckelt, ist die Welt noch in Ordnung. Ich versteh sie da echt nicht... ?????? Liebe Grüße, Melanie
Mitglied inaktiv
Liebe Melanie, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
WOW!!! Das war mal eine ausführliche Antwort und ich dachte, ich hätte schon alles probiert... ;o) Aber das mit dem Schnuller ist eine sehr gute Idee, den werd ich mal weglassen, so gut es geht. Eigentlich verlangt sie ihn auch nie sonderlich, ich geb ihn ihr einfach und sie schläft dann damit ein. Ich beschränke es darauf, daß sie ihn nur bekommt, wenn sie ihn auch wirklich will, was ca. 1 Mal am Tag vorkommt. Bisher ist sie aber seit 4 Wochen mit dem Schnuller und Stillen gut zurecht gekommen... Hmmm.... Meine Postleitzahl ist 63533 in Mainhausen. Wäre toll, wenn Sie eine Stillberatung empfehlen könnten, sicher ist sicher. Heute Nacht hat sie wieder normal getrunken. Komisches Baby... ;o))) Vielen Dank und Gruß, Melanie
Mitglied inaktiv
Liebe Melanie, gar nicht komisch, es ist fast typisch für saugverwirrte Babys, dass sie nachts normal trinken! Wenden Sie sich bitts an Frau HUNTER Carol, Tel.: 06257 942869, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi
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