Mitglied inaktiv
Hei, ich stille meinen Sohn (11 Wochen) voll und bislang hat er auch gut zugenommen und ist schon ordentlich gewachsen. Seit etwa 3 Tagen allerdings hat sich die Konsistenz und Farbe des Stuhls geändert und ist so richtig grasgrün. Ausserdem kackt er häufig, wenn auch nicht so grosse Mengen, so dass bei fast jeder Windel (ich wechsel alle 2-3 Stunden, weil er sehr empfindliche Haut hat und ich Stoffwindeln benutze) etwas dabei ist. Häufig kommt auch beim Pupsen ein bisschen Stuhl mit heraus. Ich mache mir nicht wirklich Sorgen, aber doch schon etwas Gedanken, woran es liegen könnte. Er schläft seit 2-3 Tagen auch sehr viel, ist aber, wenn er wach ist, sehr aufmerksam und gutgelaunt. Kann es sein, dass er zu kurz trinkt? In den letzten Tagen saugt er immer nur so 5-10 min. richtig, so etwa alle 2-3 Stunden, und dann nuckelt er sich nur noch in den Schlaf, sehr selten verlangt er noch die zweite Brust. Abgesehen von Zahnen, Wachstumssprung etc.als mögliche Ursache, ab wann sollte man bei grünem Stuhl zum Arzt gehen? Und noch was, er muss seit etwa 2 Wochen Mycostatin (ich lebe in Finnland, ist eine Suspension mit Nystatin gegen seinen sehr hartnäckigen Mundsoor) nehmen, könnte dies auch eine Grünfärbung bewirken? Vielen Dank schon mal für die Antwort, das Forum hier hat mir schon bei so mancher Unsicherheit beim Stillen geholfen. Hier im Norden Finnland ist man noch ein wenig altmodisch, was das angeht (also Stillen nach Zeit, Zufüttern bei scheinbar zu wenig Milch, etc.).
Kristina Wrede
Liebe Ahma, Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Gelegentliche Schleimbeimengungen können vorkommen und von der Häufigkeit ist alles normal von neun Mal pro Tag bis hin zu alle neun Tage (oder noch länger) einmal. An der Luft verfärbt sich Muttermilchstuhl sehr leicht grün. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Baby zu Baby verschieden und kann auch beim selben Baby von Woche zu Woche wieder wechseln. Manchmal macht es sehr häufig in die Windeln, wobei jedes Mal nur ein Fleck in der Windel erscheint. Anfangs kann es sein, dass ein Baby bei jedem Stillen in die Windeln macht. Bei einem vollgestillten Baby ist das jedenfalls kein Durchfall. Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man e an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Auch die Trinkdauer ist nicht zwangsläufig ein "Problem", denn es gibt so kleine Schluckspechte, die in wenigen Minuten fertig sind, und vielleicht hat dein Baby gelernt, schneller und effektiver zu trinken. Ob Dein Baby genug Muttermilch bekommt und ausreichend gedeiht, siehst Du an folgenden Anzeichen. o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, ganz egal, wie der Stuhl aussieht und wie häufig Stuhlgang kommt. Ob das Nystatin sich auf den Stuhl auswirkt kann ich nicht sagen, aber fakt ist: Solange der kleine Mann gut gedeiht brauchst du dir keine Sorgen zu machen! Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hei, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hab mir das ja schon gedacht, dass alles in Ordnung ist, aber es ist trotzdem gut, wenn einem das noch mal durch kompetente Beraterinnen bestätigt wird. Wie gut, dass es Euch gibt! Hier in Finnland hat man mir im Krankenhaus allen Ernstes gesagt, dass man nicht länger als 1 stunde am Stück das Kind angelegt lassen soll, da sonst der Energieverbrauch des Schluckens grösser ist als die Kalorienmenge, die das Baby durch das Trinken bekommt!!! Das Ende vom Lied war, das mein kleiner Langsamtrinker einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel bekam und er deswegen zugefüttert wurde. Ich hätte ihn einfach mal solange an der Brust lassen sollen, wie er das für nötig hielt. Mittlerweile hat er in der Tat anscheinend gelernt, schnell zu trinken und nur das abendliche in den Schlaf Stillen/Nuckeln ist manchmal echt langwierig. also vielen Dank noch mal für die Hilfe und den Rat!
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