lieselotte1310
Liebes Stillberatungs- Team, ich erwarte gerade mein erstes Kind und möchte gerne voll stillen. Meine Hebamme unterstützt auch dahingehend jede Bemühung. Allerdings erwähnte sie letztens, dass in dem Krankenhaus wo ich entbinde (und wo sie Beleghebamme ist) standartmäßig Glucoselösung gefüttert wird, sollten die Neugeborenen zu wenig "von selber" trinken. Ob das nötig sei, merkt man wohl an einer zu trockenen Windel. Ich habe nun aber viel übers Stillen gelesen und dabei oft gehört, man soll möglichst keine künstlichen Sauger verwenden, um keine Saugverwirrung zu provozieren. Glucoselösung (um den Blutzucker hochzubekommen) kann doch nun aber nur über eine Flasche gegeben werden und damit über den künstlichen Sauer, oder nicht? (Ausnahme ist natürlich die Infusion im Notfall, aber ich glaube, die füttern das in genanntem Krankenhaus routinemäßig). Wenn das das Stillen nicht fördert, kann ich da dagegen argumentieren und wenn ja wie? Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe lieselotte1310, routinemäßige Glucosegaben während der ersten Tage sind unnötig, stören das Stillen. Babys, die Glucose gefüttert bekommen, haben dann einen vollen Magen ohne genügend Kalorien aufgenommen zu haben, was zu einem stärkeren Gewichtsverlust führt als bei voll gestillten Babys (Kurinji & Shiono 1991; Glover & Sandilands 1990; Houston 1994). Auch zur Vorbeugung oder Ausschwemmung von Gelbsucht ist weder Wasser noch Glucoselösung geeignet. Die Forschung widerlegte diesen Glauben, indem sie demonstrierte, dass solche Beigaben nicht den Bilirubinlevel senkten (Kuhr & Paneth 82) sondern ihn tatsächlich höher werden lassen (Nicoll 1982). Auch zur Vorbeugung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) wird in vielen Krankenhäusern routinemäßig Glucoselösung verabreicht, wenn ein Baby sehr klein oder sehr groß für das Geburtsalter ist. Glucoselösung zu geben anstatt zu stillen verursacht ein plötzliches Ansteigen des Blutzuckerlevels und dann einen plötzlichen Abfall. Sie verursachen ebenfalls einen größeren frühen Gewichtsverlust und erhöhte Bilirubinwerte (s.o.). Das Kolostrum hat 6.4% Milchzucker und enthält Fett, Protein und Kalorien, was ebenfalls wichtig für das Wohlbefinden des Kindes ist. Nur wenn ein "Glucose Toleranz" Test anzeigt, dass es nötig ist, sollte Glucoselösung gegeben werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass alternative Fütterungsmethoden angewendet werden, damit keine Stillprobleme auftreten können. LLLiebe Grüße, Biggi
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