Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

gestilltes und nicht gestilltes kind

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Frage: gestilltes und nicht gestilltes kind

Mitglied inaktiv

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guten morgen , meine erste tochter konnte ich wegen zu grossen psychischen problemen nicht stillen ,körperlich hätte ich es vielleicht gekonnt aber psychisch war ich einfach nicht in der lage ,manchmal mache ich mir jetzt noch vorwürfe das ich es nicht zumindest 1mal versucht habe . bei meinen nächsten kind möchte ich es aber auf jedenfall versuchen auch wenn es mir während und nach der ss wieder so gehen sollte ,ich hoffe so sehr das ich dann wirklich auch psychisch in der lage bin . wäre es vielleicht besser dann schon während der schwangerschaft psychologische hilfe in anspruch zu nehmen ? und wie verhält es sich zu meiner tochter ? merkt sie es das das "neue" baby andere zuneigung bekommt als sie es bekommen hat ? ich frage deshalb weil ja bei geschwisterkindern schonmal eifersüchtelein auftreten ,weiss aber nicht in wie weit solche innigkeiten ,wie das stillen, auf nichtgestillte kinder übergehen , wie könnte ich dann meine tochter mit beim stillen einbeziehen ? ich hoffe das sie mir weiterhelfen können. danke und lg sasa


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Sasa, ich denke, dass es in jedem Fall gut ist, wenn Sie sich schon jetzt psychologische Hilfe suchen, um sich nicht weiter Vorwürfe zu machen! Sie haben Ihr erstes Baby nicht gestillt, weil Sie sich dazu nicht in der Lage gefühlt haben. Das war in dieser Situation so und daran lässt sich nichts mehr ändern. Deshalb hat es keinen Sinn, wenn Sie sich jetzt Vorwürfe machen. Sie sind keine schlechtere Mutter für Ihr erstes Kind weil Sie nicht gestillt haben! Wenn Sie nun ein weiteres Baby bekommen, dann wird es beim ersten Kind zu Eifersuchtsgefühlen kommen, ob Sie stillen oder nicht. Das neue Baby wird Ihre Zeit beanspruchen und Ihre Liebe, unabhängig davon wie es ernährt wird. Im Gegensatz zu Ihrer Zeit ist jedoch Ihre Liebe nicht endlich und Sie werden für beide Kinder genügend Liebe aufbringen können. Durch das Stillen sparen Sie dann sogar Zeit, die Sie auch für Ihr größeres Kind einsetzen können. Sie haben außerdem beim Stillen eine Hand frei und können so sogar während dem Stillen mit dem älteren Kind ein Buch anschauen, einen Turm bauen, mit dem Kind kuscheln usw. (je nach Alter des Kindes kommen hier natürlich verschiedene Beschäftigungen in Frage). Aus meiner Erfahrung als dreifache Mutter und Stillberaterin sind die folgenden Tipps hilfreich: • dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihm von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass es sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. • dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch „Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn „groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). Wenn das Kind es mag und die Mutter kein Problem damit hat, spricht nichts dagegen, dass das größere Kind auch einmal versucht an der Brust zu trinken. • ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Sie werden mit zwei oder mehr Kindern niemals jedes Kind gleich behandeln. Jedes Kind ist anderes und wir als Mütter sind bei jedem Kind anders, doch das bedeutet nicht, dass eines Kinder dadurch schaden nehmen muss. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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