Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Genug zugenommen?

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Genug zugenommen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Schon seit der Geburt meiner Tochter geht immer wieder das Thema um, ob sie auch ja genug zunimmt. Sie hatte erst am 14. Tag ihr Gewicht wieder, dann hab ich abgepumt damit die Milch fließt, benutze leider Stillhütchen (ohne will es einfach nicht klappen, das Thema hab ich auch abgehakt). Irgendwann war mir das alles zuviel´(Stillen, pumpen, zufüttern) und ich habe konseqent nur noch die Brust gegeben. seitdem gehts besser. Eigentlich gut. Ich habe das Gefühl, dass sie genug trinkt. auf jeden Fall scheint sie immer zufrieden, aber ich höre oft, dass sie dünn aussieht. Sie ist jetzt 10 Wochen alt und hat zum Geburtsgewicht (3670) jetzt ein Kilo zugenommen. Wiegt jetzt 4740. Ich finde das gut, aber heut hab ich die Ärztin gefragt und sie hat gesagt 150 Gramm die Woche. Deswegen ist das jetzt ein bissl wenig ich soll wiegen vor und nach dem stillen. 800 ml soll sie am Tag kriegen. Habe jetzt 2mal gewogen und es sind erst 190 ml. Ist alles gut und soll ich aufhören damit, oder ist es besser für uns, wenn ich das Gewicht konsequent kontrolliere? Meine Tochter scheint nicht mehr zu wollen. Soll ich sie wecken zum Stillen? Hilft mir Milchbildungstee oder sowas? Bin dankbar für eine Antwort


Beitrag melden

Liebe Drechen1509, wie niedrig war denn das niedrigste Gewicht Deiner Tochter? Erst dann kann ich die Gewichtsentwicklung korrekt beurteilen. Es scheint jetzt so, als habe sie knapp über 100 Gramm pro Woche zugelegt, was in der Tat etwas zu wenig ist. 120 Gramm pro Woche sollten es mindestens sein, allerdings ist das Wiegen vor bzw. nach jedem Stillen wenig hilfreich. Wiege sie nur alle paar Tage, immer auf der gleichen Waage, das gibt Aufschluss genug. Alles andere macht dich nur nervös, und bei einer nervösen, besorgten Mama fließt die Milch viel schwerer! Im Zweifelsfall kannst Du die Windeln von 24 Stunden in einer Plastiktüte sammeln und dann wiegen, und dann die gleiche Menge frischer Windeln wiegen. Die Differenz sollte ca. 500 Gramm oder mehr betragen. (Schreib mir ruhig wieder, wenn du gewogen hast...) Auf jeden Fall solltest Du daran arbeiten, dass deine Kleine mehr Milch von dir bekommt. Es gibt kein Wundermittel, das die Milchmenge erhöht, auch nicht Milchbildungstee. Die Milchmenge lässt sich nur durch vermehrte Stimulation der Brust – häufigeres Anlegen und eventuell Abpumpen – erhöhen. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller (und auch keine Flaschensauger) bekommen, denn diese können dazu führen, dass deine Kleine nicht mehr weiß, wie sie richtig an der Brust trinken soll. Und auf jeden Fall solltest du dir auch eine Stillberaterin in der Nähe suchen, die dich unterstützend begleiten kann. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Hier die Tips zur Erhöhung der Milchmenge: Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen so oft anlegen wie es möglich ist. Wenn dein Baby zu Hause ist etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeide den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis deines Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Achte darauf, dass DU so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommst (am besten legst Du dich zusammen mit dem Baby ins Bett, vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit dazu) und dich möglichst ausgewogen und ausreichend ernährst. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Du musst keinen Milchbildungstee trinken und wenn Du ihn trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Du trinkst genügend, wenn Du dich nicht ausgedörrt fühlst, wenn der Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst. Biete bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch wird erreicht, dass das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen des Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Und zum Schluss noch mal für dich die Zeichen an denen du erkennen kannst, ob dein Baby genug Milch bekommt: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Lieben Gruß, Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Heindel, wie sie mir empfohlen haben, habe ich den Windelinhalt meiner Tochter über 24 h hinweg gesammelt und gewogen. 400 Gramm sind das Ergebnis. Das ist nicht so toll oder? Sie ist jetzt 10 Wochen alt. Geboren ist sie mit 3670, nach vier Tagen war sie auf ca 3460 runter und nach 14Tagen hatte sie ihr Startgewicht wieder. Jetzt hat ...

Liebe Frau Heindel, wie sie mir empfohlen haben, habe ich den Windelinhalt meiner Tochter über 24 h hinweg gesammelt und gewogen. 400 Gramm sind das Ergebnis. Das ist nicht so toll oder? Sie ist jetzt 10 Wochen alt. Geboren ist sie mit 3670, nach vier Tagen war sie auf ca 3460 runter und nach 14Tagen hatte sie ihr Startgewicht wieder. Jetzt hat ...

Hallo, Mein Sohn hat Untergewicht und ich mache mir Sorgen, dass ich nicht genug Milch habe und seit ner knappen Woche trinkt er so schlecht. Ich weiß nicht was ich machen soll. Zu den Eckdaten: mein Sohn geboren am 23.9.22 mit 4120g 57cm Abgenommen bis zum 4.10.22 3730g Hebamme sagte zufüttern (also stillen pumpen zufüttern ... Ich war gu ...

Hallo liebe Biggi, Vielen Dank für deine tolle Arbeit hier! Ich habe ein super süßes Baby, das gerade 5 Wochen alt ist und irgendwie wiederholen sich die Themen von meinem ersten Kind und dennoch habe ich keine Lösung und keine Antwort auf meine Fragen. Vielleicht hast du ja Anregungen für mich oder kannst mich beruhigen? Mein zweites Kind ka ...

Hallo, Ich melde mich mit dem Anliegen zurück gerne voll stillen zu wollen. Mein Sohn ist mittlerweile 8 Wochen alt und ich schaffe es einfach nicht meine Milchmenge zu erhöhen. Er bekommt am Tag vor jedem Fläschchen die Brust, saugt auch brav, schluckt allerdings 3-4 Mal und dann kommt scheinbar nichts mehr. Bei einer LLL Beraterin waren ...

Hallo, beim ,,Andocken" soll man ja darauf achten, dass das Kind viel Brustgewebe in den Mund nimmt. Es soll ja nicht nur, an der Warze saugen. Mein Kind öffnet den Mund aber nie sehr weit und so ist es fast unmöglich, die Brust weit genug in den Mund zu bekommen. Ich streiche mit der Brustwarze über die Nasenspitze bis zum Mund. Aber auch da ö ...

Hallo Biggi, endlich trinkt mein Baby aus der Brust, so kann ich zumindest erstmal das abpumpen und die flaschenfütterung reduzieren. aber: da ich schon 8 wochen per flasche gefütterr habe, ist für mich bei jedem stillgang unklar, ob er genug getrunken hat. er hört irgendwann auf und schläft ein.  läuft die milch aus der brust genau so wi ...

Liebe Biggi,  Mein Baby 14 Wochen wird voll gestillt und hat bereits 7.3 kg bei einem Geburtsgewicht von 3410 Gramm. Er schläft nachts total super und meldet sich eigentlich höchstens 2 mal um zu trinken. In den letzten Tagen ist alles anders geworden, er schläft plötzlich sehr lange und lässt sich auch zum Beispiel durchs wickeln nicht richtig a ...

Liebe Biggi,  meine Tochter ist 4,5 Monate alt. Abends und nachts will sie an der Brust dauernuckeln und wacht ständig auf (teilweise 5-6 Mal pro Nacht). Tagsüber schläft sie auch sehr schlecht (3 Schäfchen á 30 Minuten). Nun habe ich von einer Bekannten gehört, die ein ähnliches Problem hatte, dass es durch Zufüttern von Premilch deutlich bess ...

Guten Morgen Biggi, ich stille meine 13 Monate alte Tochter noch mindestens drei bis viermal am Tag, manchmal öfter. Daneben trinkt sie nicht mal einen Trinklernbecher mit Wasser aus auch wenn ich ihn immer wieder anbiete. Online habe ich ein paar Zahlen gefunden, bspw. 600 bis 800 ml am Tag. Sie isst drei/vier Mahlzeiten am Tag, mal mehr, m ...