Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Gehts nur mir so?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Gehts nur mir so?

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Hallo zusammen erstmal danke für die Telef Nr von Fr Hohmann. Heute bin ich echt total am Ende.. Mein Mäuschen hat heut Nacht (zum erstenmal) nicht geschrien wie am spieß:-), aber dafür war ab vier Uhr die Nacht zu Ende, für mich versteht sich.. Die kleine wollte nur an die Brust u hat auch super getrunken u wenn ich sie in ihr Bettchen legen wollte (in dem sie sonst gut schläft), wollte sie nicht drin bleiben u nur zu mir. Bei mir auf dem Bauch schlief sie dann ein.. O.k., daß sie ne zarte Maus ist u Nähe sucht, leuchtet ein. Ab heut morgen dann wollte sie Stündlich an die Brust u hat gut getrunken (denk ich) u kaum tut man sie weg, schreit sie wie am Spieß... Es lief die letzten Tage echt gut u jetzt das.. Heul.. Bin hoffentlich nicht die einzige mit solchen "Problemen".. Man möchte halt auch nichts falsch machen u hoffe Mäuschen bekommt genug Milch ab.. Schnüff.. Schönen Abend euch allen Alex


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Liebe Lexi29, wie ich Ihnen bereits geschrieben habe, ist das Verhalten Ihres Babys völlig normal und wahrscheinlich macht es den ersten Wachstumsschub durch. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, umso mehr Milch wird gebildet. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Eine Kollegin von mir hat einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, den ich hier anhänge. Kopf hoch, die Zeit jetzt ist anstrengend, aber das Verhalten ist völlig normal und es wird leichter werden! Herzlichen Gruß, Kristina Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC \plain„Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." \plain„Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" \plain„Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.


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Wie lange, im Schnitt sollte ein Baby trinken an der Brust um wirklich satt zu sein? Ist individuell wahrscheinlich verschieden, aber daß man nen ungefähren Anhaltspunkt hat.. Meine Hebamme meinte nur alle vier Std stillen, nicht öfters, super leicht gesagt u die drei Std dazwischen schreien lassen ???


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Hallo. Mir wurde das mit den 4 stunden Abstand auch oft gesagt, ergänzt mit dem Zusatz: "dann laß ihn doch schreien". Ich habe darauf nicht gehört, sondern auf mein Kind geachtet. Er hat am Anfang dauernd seinen Rhytmus geändert, mal alle zwei STunden 1 Stunde lang getrunken, mal alle drei Stunden 10 Minuten usw. Ungefähr im 4. Monat hat sich das dann langsam eingespielt, jetzt sind wir bei 3 Stunden. Er weiß, das er nicht schreien braucht, denn er bekommt auf jeden Fall nach 3 Stunden die nächste Mahlzeit. Wenn er doch vorher Hunger hat, schmatzt er mit den Lippen. Und dann bekommt er auch was zu essen. Und wenn dann nur eine halbe Stunde dazwischen lag, ist es auch egal. Das ist aber nur sehr selten. Laß dir nichts einreden - achte auf dein Kind. Ihr macht das schon. Die einzige Weisheit, die ich als wahr erachte ist "Mütter handeln instinktiv meistens richtig". Lg und "Daumendrück"


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Hallo Danke für deine aufmunternden Worte, hatte schon das Gefühl wenn ich meine Maus öfters stille, sie zu "verziehen" aber dachte mir auch, wenn sie Hunger hat, muß ich ja was tun.. Danke schön u einen schönen Abend! Alex


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Huhu, Hab zwar nicht im Kopf wie alt dein Kindlein ist, aber ich kann dir ebenso berichten, dass mein Kind genauso war und manchmalnoch ist. Heute ist sie 16Monate und wir stillen fröhlich weiter. Tag und Nacht. Die ersten rei Monate waren "grausam". Nicht mit meinem Kind. Mit dem Umfeld. Ziemlich jeder erzählte mir was vom nicht so viel Körperkontakt, Stillen aller 4h, Schreien lassen, Kyphose durch zu viel tragen usw. Mein Kind und mein Mutterinszinkt sagten was völlig anderes. Sehr oft hat mein Freund sich beleidigt zurückgezogen mit dem kommentar, ich würde ja den ganzen Tag nur stillen und nichts anderes tun. Oh man, hab ich gelitten. Irgendwann bin ich erstarkt. Hab mich auch erkundigt, aber nur dort, wo es zu meinem Mutterinstinkt passte. Hier im Forum zB. Das stärkte mir den Rücken. Und meinem Kind. Noch heute schläft sie mit Brust ein, schläft bei mir im Bett. Sie wacht zwar nach spätestens 2h auf, wenn ich nicht mehr neben ihr liege, un beim Mittagsschlaf lässt sie mich gar nicht weg, aber ich hab das beste Kind, was ich mir vorstellen kann. Sie hat so eine gute Bindung und Urvertrauen, dass sie freundlich und voller selbstvertrauen auf andere zugehen kann. Klar, war es auch anstrengend. Ich glaub, ich hab nur aller 1-2 Wochen duschen gekonnt (die ersten 12 Wochen),weil sie so viel Körperkontakt brauchte und sofort geschrien hat, wenn Papa sie hatte oder ich sie weg gelegt hatte. Danach saß sie zum Duschen in der Autobabyschale und hat mir zugeschaut. Als sie sich selbst bewegen konnte und nicht mehr in der Schale sitzen wollte, lag sie auf der krabbeldecke vor der Wanne und untersuchte so allmählich das Badezimmer. Als sie stehen konnte und heute noch kommt sie einfach mit in die Wanne. Zum Putzen, Straßekehren, Kochen, Toilettengang, Einkaufen, Spatzierengehen, und was es noch so alles gibt, saß sie im Tuch und später im ERGO. So haben wir sogar beim Einkaufen gestillt. Heute Läuft sie viel. Hab den ERGO aber weiterhin mit. Wenn sie müde ist und an die "Bar" möchte zum Krafttanken oder schlafen. Ich brauch mein Kind nicht schreien lassen, werde es auch nie tun. Das heißt natürlich nicht, dass sie alles bekommt, was sie will (gilt nicht für Süßkram ua Konsumgüter, auf der Straße rumtoben, Müll ausleeren ua Dinge). Sie bekommt immer Brust, wenn sie möchte (es sei denn, ich fahr grad Auto :-), sie darf so oft und so lange es geht auf meinem Arm sitzen. Das durfte sie schon immer. Hoch lebe das Tragetuch und der ERGO. Es geht so ziemlich alles super mit Kind auf dem Arm/am Mann. Man muss sich nur drauf einstellen und sich einlassen. Die meisten Mütter haben Kinder, die nicht dem Ideal der Omas, Tanten ua Gesellschaftsangehörigen. Nur trauen es viele nicht zu sagen, weil sie enken was falsch gemacht zu haben. Oder du suchst dir eine Stillgruppe. Suse


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Hallo Suse Vielen Dank für deine Lieben Worte!! Ich hab jetzt wieder neuen Mut u Kraft u werde es auch weiterhin so machen, wie ich es für richtig halte! Vielen Dank u einen schönen Abend! Alex


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Ich hoffe ich hab mich nicht erlesen. Deine maus ist erst süße 13 Tage? Na dann alles Gute nachträglich. Auf eine unvergessliche Stillzeit ;-) Suse


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