Mitglied inaktiv
Hallo, also, ich habe folgende Frage. Alissa (9 Wochen) wird von mir gestillt. Im KKH (da mussten wir 1 Woche wegen eines Infekts bleiben) hat sie alle 4 Std. fast immer toll eingehalten. Die ersten Tage zu Hause auch. Dann hat sich das Spiel auf alle 2 Stunden runterreduziert. Nach 6 Wochen hatte ich die Nase voll und wir haben sie auf drei Stunden gezogen, dass klappt auch prima. Mal mehr, mal weniger... aber damit kann ich leben. Nun die eigentliche Frage... neuerdings fängt sie beim Stillen an zu weinen... Es macht mich natürlich voll nervös, weil ich denke sie bekommt nicht genug zu essen. Also, wird ausgetestet... raus kommt auf jeden Fall etwas. Aber macht es sie vielleicht nicht satt??? Also, zu wenig Nährstoffe, oder so? Wäre über eine Antwort echt froh... kann doch schon an einem Nagen, vor allem, weil sich meine Grosse damals mit 11 Wochen selbst abgestillt hat... Totale Brustverweigerung!!! VG Silke
? Liebe Silke, ich weiß, dass es in unzähligen Ratgebern steht, dass ein Baby auf einen bestimmten „Rhythmus" gebracht werden sollte, doch genau dies ist nicht empfehlenswert. Kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Solch ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Wird während einem Wachstumsschub das Kind seltener angelegt, um einen bestimmten Rhythmus einzuhalten, so ist dies ebenfalls kontraproduktiv und führt zu einem unzufriedenen Baby und einer Mutter, die sich fragt „ist meine Milch nicht gut genugt". Die Milch ist durchaus nahrhaft genug (es gibt keine zu dünne Muttermilch), aber das Baby darf schlicht und ergreifend nicht oft genug trinken, um die Menge zu bekommen, die es braucht. Der Test, dass nach dem Stillen noch Milch aus der Brust gepumpt oder ausgestrichen werden kann, ist hierbei nicht stichhaltig. Das Beste was Sie jetzt tun können - so weit es Ihre Situation erlaubt - ist sich mit samt dem Baby ins Bett zu legen und sich hauptsächlich auf sich und ihr Kind zu konzentrieren. Ruhe und Entspannung sind Zaubermittel, um die Milch besser fließen zu lassen. Je mehr Ruhe Sie sich gönnen können desto besser. Sobald sich die Situation wieder entspannt hat, sollten Sie daran denken, dass Babys keinen echten Rhythmus haben und dass Stillen nach Bedarf von allen Stillexperten einhellig empfohlen wird, weil so sichergestellt wird, dass sich das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einspielen kann und das Kind die Milch die es braucht auch dann bekommt, wenn es sie braucht. Letztlich weiß in fast allen Fällen das Baby am besten, wann und wie oft es trinken muss. Solange Ihr Kind die folgenden Kriterien erfüllt, brauchen Sie sich keine Sorgen wegen zu wenig Milch zu machen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Vielleicht besuchen Sie einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Silke! Ich bin natürlich keine Expertin, aber ich glaube, daß deine Tochter einen Wachstumsschub hat und deshalb mehr Nahrung haben möchte. Ich würde dir raten, sie öfer an die Brust zu legen, weil das die Milchproduktion anregt. Sobald du mehr Milch produzierst,wird sie sicher nicht mehr weinen beim stillen. Füttere aber auf keinen Fall Fertignahrung zu, dann würde sie sich daran satt trinken und noch weniger an die Brust wollen, infolge dessen würde deine Milch zurückgehen. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. LG Carrie
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